Die Propheten, die den Siegeszug von Sprache als ultimatives Interface für IT-Lösungen vorhersagen, gibt es schon lange. In dieses Horn stößt auch Dustin Coates auf CMSWire im Thema suchen per Sprache:
People are comfortable with voice and in five years, they will want this voice experience in their homes, in the store and everywhere in between (public and private spaces). Imagine walking into Home Depot and getting what you need — without ever speaking to a human. That day is coming.
Voice Search Will Mature in 2020
Und auch der DMEXCO Newsletter und Beitrag stößt in dieses Horn:
Laut einer aktuellen GfK-Studie im Auftrag von Mastercard Deutschland nutzen aktuell 34 Prozent der Deutschen digitale Sprachassistenten. 26 Prozent können sich zudem vorstellen, per Sprachbefehl einzukaufen. Verschiedene Prognosen gehen davon aus, dass bereits im nächsten Jahr mehr als die Hälfte aller Suchanfragen per Sprache erfolgen wird.
Das sind die Digital-Marketing-Trends 2020 I DMEXCO
Meine Erfahrungen sind anders, wie ich kürzlich geschrieben habe. Solange die Sprachassistenten uns – und es liegt diesmal, wie mir Freunde bestätigt haben, nicht nur an mir, meiner Aussprache und Stimme – nicht wirklich verstehen, sind sie unbefriedigend. Die Tage bin ich daran gescheitert, die Öffnungszeiten meines Sportfachgeschäfts einfach mal so zu recherchieren. Am Sonntagabend war mein HomePod nicht in der Lage, eine Playlist abzuspielen. Solange solch tägliche Dinge nicht einfach funzen, so lange wird es keinen generellen Siegeszug von Voice geben.
Zur Ehrenrettung: Angeregt durch LiveDirector Maurice diktiere ich jetzt immer mehr Nachrichten, die dann per Signal oder anderem Messenger verschickt werden. Ist wirklich komfortabel, auch wenn es zu mehr oder weniger witzigen Verwechselungen kommen kann. Wenn die Reise nach Rom zur Reise nach Rum wird, kann die Frage, ob ich was getrunken habe, durchaus kommen. Also lieber Korrektur lesen. Sollte man eh tun, wenn ich an die leidige Autokorrektur denke.
Und noch eine Bemerkung zu Dustin Coates: Für mich ist die Vision, in ein Geschäft zu gehen, und mit niemanden zu sprechen, nicht unbedingt die erstrebenswerte rosarote Zukunft.
Bild von Giacomo Zanni auf Pixabay