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Künstliche Intelligenz im Handel: Amazon baut auf deutsche Forscher und Entwickler | eMarketer

12. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Bei meiner Vorbereitung zur EuroShop bin ich auf diesen Beitrag von eMarketer zum Thema Künstliche Intelligenz im Handel gestoßen. Und die folgende Aussage finde ich bemerkenswert:

Germany in particular is crucial to Amazon, not just as a major regional consumer market, but as a source of brainpower in the battle for AI supremacy. Politico reported in May 2019 that Amazon has several research and development sites in Germany pursuing AI projects, and now employs hundreds of AI experts. Amazon’s director of machine learning Ralf Herbrich is based in Berlin and manages all AI operations in collaboration with the firm’s chief economist based in Seattle.

What Retail AI Looks Like in Western Europe – eMarketer Trends, Forecasts & Statistics

Wieder etwas gelernt.

Bild von Tumisu auf Pixabay

“Stirbt der Einzelhandel aus, und kaufen wir künftig alles bei Amazon?” & Meinen Kaffee mit Blockchain verfolgen – Themen im IBM Livestudio auf der Euroshop

12. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Kommende Woche am Montag und Dienstag werde ich auf der Euroshop in Düsseldorf sein. Nicht in meiner derzeitigen Rolle als an Acoustic ausgeliehener Marketer, sondern mal wieder als Moderator für das IBM Livestudio, das am 17. und 18. Februar jeweils zwischen 10 und 12 Uhr sowie zwischen 14 und 16 Uhr aus Düsseldorf senden wird. Wer die Beiträge live verfolgen will, kann das über die Facebook-Seite oder (wahrscheinlich auch) die YouTube-Seite der IBM Deutschland tun.

Der Weg der Bohne vom Kaffeestock in meine Tasse

Am Sendeplan arbeiten wir noch. Ein wichtiges Thema wird sicher Blockchain sein, da diese Technologie im Handel große Bedeutung zu bekommen scheint. Ein ganz aktuelles Anwendungsbeispiel ist die neue App „Thank My Farmer“, mit der Kaffeetrinker ihren Kaffee künftig zurückverfolgen und die Bauern unterstützen können, die die Bohnen anbauen. Möglich macht das Farmer Connect, eine von Genf, aus tätige Plattform zur Rückverfolgung, die mit führenden Unternehmen der globalen Lieferkette für Kaffee entwickelt wurde und von IBM Blockchain betrieben wird. Die Blockchain-Technologie bringt alle Parteien der Kaffeelieferkette zusammen, vereinfacht den Austausch und die Verfolgung von Informationen und Zahlungen und sorgt so für mehr Vertrauen. Unter anderem werde ich mit Christian Schultze-Wolters von der IBM über diese Themen sprechen.

Was muss der Einzelhandel tun, um zu bestehen?

Ein weiteres spannendes Thema ist das Verhältnis zwischen Einzelhandel und E-Commerce. Wie formuliert es Horizont in der Einleitung zum Beitrag von Marc Schumacher von Liganova so schön:

Stirbt der Einzelhandel aus, und kaufen wir künftig alles bei Amazon? Dieses Horrorszenario wird zum Glück niemals Realität werden.

Überleben im E-Commerce-Zeitalter: 5 Stellschrauben, an denen Handelsunternehmen drehen müssen

Als Freund einer lokalen Infrastruktur und damit des Einzelhandels hoffe ich einmal, dass es wirklich nie Realität wird. Doch wie muss sich der Einzelhandel ändern, um bestehen zu können.

Marc Schumacher nennt Stellschrauben, an denen der Handel drehen muss. Das reicht von der Neubewertung der Flächen über die Rolle der Stores für die Markenbildung bis zu Anreizen, die Besucher in die Stores locken. Er fordert eine Kuratierung und Inszenierung von Produkten, die Geschichten erzählt und inspiriert. Da kann der Store auch zum Treffpunkt werden, wo sich die Fans in ihrer Community austauschen. Warum muss ich jetzt gerade an die Think at IBM im Bikini Popup Store in Berlin denken? Nicht neu, aber dringend notwendig ist die Forderung nach einem gesamtheitlichen Konzept, in dem Stores in die Multichannel-Welt als wichtiges Modul eingebunden werden. Diese Thesen werden sicher auch in meinem Gespräch am 17. Februar um 11 Uhr mit Michael Gerling vom EHI behandelt werden.

Noch Slots frei: Wer hat noch spannende Themen für ein Livestudio-Gespräch?

Weitere Infos, wer wann über was redet, werde ich über meine sozialen Kanäle verteilen. Und natürlich geht hier auch nochmals die Einladung hinaus, uns alle auf dem IBM Stand in Halle 6, Stand E27 zu besuchen. Und wer noch spannende Gesprächsthemen rund um die Euroshop, E-Commerce, Supply Chain, Retail und Handel hat, kann gerne auf mich zukommen. Noch sind Slots verfügbar.

So wird der IBM Auftritt in Halle 6, Stand E27 aussehen.

(Stefan Pfeiffer)

Das Euroshop-Foto wurde dem Online-Pressebereich der Euroshop entnommen und stammt aus 2017. Alle Rechte der Messe Düsseldorf und Euroshop vorbehalten.

Laufend kontrollieren, dass die Ware im Kühlregal in Ordnung ist

28. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Nach dem Gespräch mit Elke Kunden um die möglichen Irrtümer rund um Blockchain und dem Interview mit Agnes Heftberger zu IBM Food Trust hier ein dritter Beitrag von der EuroCIS wieder zum Thema Food, Lebensmittel im Handel. Mit Domenico Carapezza von Axino Solutions GmbH konnte ich mich über deren IoT-Lösung unterhalten, mit der beispielsweise die Temperatur in Kühlregalen gemessen werden kann, um so die Qualität der Lebensmittel sicherzustellen. Platt gesagt: Sie sollen nicht schlecht werden. Und nicht nur als Nebeneffekt wird das auch noch dokumentiert, so dass die Behörden es nachvollziehen können. Die ersten Versuche laufen in der Schweiz bei Migros. Eine sicher sehr spannende Entwicklung mit einer Lösung „powered by Watson IoT“ aus der Cloud als Software-as-a-Service.

 

IBM Livestudio auf der EuroCIS: Vom Puls der Metropolen bis zur sicheren Lieferkette für Lebensmittel

16. Februar 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Hoffentlich liest das meine Frau nicht, aber nächste Woche werde ich mal fremd gehen, also einen anderen Bereich der IBM bei deren Präsenz auf der EuroCIS in Düsseldorf unterstützen. Dort wird es am 20. Februar eine Wiederauflage des von der Cebit bekannten Livestudios geben, diesmal mit Themen rund um den Handel, denn die EuroCIS firmiert als führende Technologiemesse eben für Retail und IBM hat ja hier viel zu bieten. Alle Gespräche werden live im Facebook-Kanal der IBM Deutschland übertragen und stehen natürlich auch als „Konserve“ – passend zum Lebensmittelhandel – zur Verfügung.

Mit Maria Gomez und Daniel Unkelhäusser von IBM spreche ich über die neuen Herausforderungen gerade im Lebensmittelhandel, wo immer mehr Märkte regionale Erzeuger und Lieferanten in ihr Portfolio integrieren. Das hat natürlich Implikationen von einer komplexeren Lieferkette bis hin zu individualisierten Angeboten in den einzelnen Märkten vor Ort.

Thema wird auch MetroPulse von IBM sein, eine Analyse-Plattform aus der Cloud, die dem Einzelhandel helfen kann, zum richtigen Zeitpunkt die richtigen Produkte am richtigen Ort vorrätig zu haben. Dafür werden vielfältige Daten wie etwa Wetterberichte und -vorhersagen ebenso genutzt wie der örtliche Veranstaltungskalender oder Verkehrsdaten und Analysen zu Konsumvorlieben und Bewegungsmustern in bestimmten Regionen.

Mit Agnes Heftberger, Geschäftsbereichsleiterin Consumer Industries der IBM, geht es um 10:30 Uhr dann um Food Trust, die lückenlose Nachverfolgung von Lebensmitteln von der Produktion über die Lieferkette bis zum Konsumenten mit Hilfe von Blockchain-Technologie. Dadurch soll zur Nachhaltigkeit beigetragen werden, Abfälle vermieden und frische, sichere Lebensmittel auf den Tisch kommen.

Zur Mittagszeit gibt uns Michael Gerling, Geschäftsführer des EHI Retail Institute. Das EHI ist ein wissenschaftliches Institut des Handels. Zu den rund 800 Mitgliedern des EHI zählen internationale Handelsunternehmen und deren Branchenverbände, Hersteller von Konsum- und Investitionsgütern und verschiedene Dienstleister. Das EHI wird in Kürze eine Studie zum Thema IT im Handel veröffentlichen, über deren Ergebnisse wir (hoffentlich) sprechen werden.

Besonders freue ich mich auf Elke Moebius, sozusagen die Chefin der EuroCIS. Sie wird uns um 13 Uhr besuchen und mit uns darüber sprechen, wie es mit EuroCIS und Euroshop weiter geht und welche Trends sie gerade im Markt sieht.

Ein geschätzter Experte und Realisierungspartner der IBM, Klemens Huber, Vice President Business Development, der Dialogschmiede GmbH steht dann um 16 Uhr Rede und Antwort zum Wandel in der Marketingwelt im Zeitalter von immer mehr Daten.Um 17 Uhr spreche ich dann mit Domenico Carapezza von Axino Solutions GmbH. Und wenn alles klappt, werden ich Maria Gomez und Daniel Unkelhäusser  dann um 18 Uhr die Studiotür zuschließen.

Weitere Termine sind noch in der Finalisierungsphase und ich ergänze, sobald entsprechende Zusagen eintreffen. Ich freue mich auf jeden Fall auf einen interessanten und spannenden Tag. Und als Appetitmacher schon hier mal unser Intro- und Outro-Trailer.

(Stefan Pfeiffer)

 

 

IBM-LIVESTUDIO_EuroCIS_INTRO_V2
IBM-LIVESTUDIO_EuroCIS_OUTRO_V2

Wie frisch ist online? Oder: Cross Channel Funktionalität im Lebensmittelhandel

3. Februar 2014 Posted by Burkhard Schulte

Mit zusätzlichen Services rund um den digitalen Einkauf erweitern elektronische und stationäre Händler zurzeit ihr Angebot. Für viele Handelsbereiche ist es heute mittlerweile der Mindest-Standard, Waren online zu kaufen, lokal abzuholen oder in einer beliebigen Filiale zu retournieren. Das funktioniert für Bücher, Mode, Arzneimittel, Baumarktartikel, Schuhe und andere sehr gut. Gerade wagt die Möbelindustrie den Sprung in die Multi- und Cross-  bzw. Omni-Channel-Welt.

Das Einkaufserlebnis des Kunden beim Lebensmitteleinkauf in der Filiale oder im Markt wo Waren auch mit unterschiedlichen Sinnen erfasst werden können läßt sich aber nicht so einfach digital nachbilden. Und so wird auch gerade mal 1% des Gesamtumsatzes im Food-Bereich online erwirtschaftet, wohingegen die Kollegen des Non-Food Bereichs immerhin schon fast auf stolze 9% kommen. Die Zahl der Interessenten für den Online-Einkauf von Lebensmitteln ist daher auch eher überschaubar. Bleibt die Frage wo die Gründe liegen, daß sich Kunden nicht für den digitalen Einkauf von Lebensmitteln entscheiden. Oder andersherum gefragt: Wie kann die Attraktivität eines solchen Angebots gesteigert werden?

Der Eine nimmt vielleicht immer lieber die Milch ganz hinten aus der Kühlung, oder will die Festigkeit des Camemberts lieber selber mit dem Finger prüfen, während der Andere eher auf noch nicht ganz reife Bananen steht, die besser noch etwas grün sein sollten….. Exemplarische Aufgabenstellungen, die sich mit einem Standard Online Store nicht so ohne weiteres abbilden lassen.

Die Lösung liegt in einem wirklichen Cross Channel Ansatz. Ein elektronisches System, welches die Auftragsannahme sowohl online, als auch via CallCenter erlaubt oder als regelmäßig wiederkehrenden Auftrag erfasst, welches erlaubt den online erstellten Warenkorb lokal beim Einkauf zu ergänzen oder zu verändern, welches die tatsächliche Warenverfügbarkeit (und auch die Mindesthaltbarkeits- oder Kühlkriterien) für die einzelnen Waren kennt und anzeigt – und auch die konkreten Kundenwünsche speichert und bei der Auftragsausführung berücksichtigt, welches die Retouren verarbeitet und abrechnet und das die besten Möglichkeiten ermittelt, damit die Ware auf kurzem Weg, ohne weitere Unterbrechnung und in einer einzigen Lieferung beim Kunden ankommen kann. Oder kurz: Ein Cross Channel Order Management System!

Konkret könnte das bedeuten:

-          Das Order Management zeigt frische Milch nur dann als verfügbar an, wenn sie eine Haltbarkeit von mehr als 5 Tagen aufweist. (also immer die von ganz hinten in der Kühlung) oder ermittelt die nächstgelegene Filiale, auf die dieses Kriterium zutrifft, auch wenn es vielleicht nicht die eigentliche Home-Filiale ist.

-          Das Order Management kennt die spezifischen Kundenwünsche aufgrund der Bestellhistorie und weist den Packer an eher den weichen Camembert oder die grünlichen statt die vollreifen gelben Bananen einzupacken.

-          Das Order Management erlaubt die Retoure eines Auftrags zu definierten Bedingungen wie Retourenmöglichkeit bis x Tage nach Verkauf oder Retoure mit Berücksichtigung des MHD und das System regelt das Handling der retournierten Waren.

-          Das Order Management System erlaubt den Zugriff auf die Kunden- und Bestellhistorie via Call Center oder am Kassensystem in der Filiale.

Neben den offensichtlichen Vorteilen des online Shoppings wie keine Parkplatzprobleme, kein Gedränge, keine Rücksichtnahme auf feste Öffnungszeiten etc. liegt die Zukunft des Online Handels auch für den Bereich Food in dem Angebot von zusätzlichen Dienstleistungen und Services die sich u.a. aus der Verknüpfungsmöglichkeit von verschiedenen Vertriebskanälen ergeben.

Daß der Lebenmitteleinzelhandel grundsätzlich nicht onlinetauglich ist widerlegen auch die Erfahrungen aus anderen Ländern. In Süd-Korea beispielsweise läßt TESCO Bilder von Einkaufsregalen in U-Bahnhöfen und Bushaltestellen anbringen(1). Fahrgäste scannen im vorbeigehen die Barcodes von Artikeln mittels Smartphone und über ein Order Management System wird die Bestellung dem weiteren Cross Channel-Fulfillment Prozess zugeführt. Aber auch deutsche Unternehmen wie bofrost oder Eismann zeigen seit Jahren, daß der Vertrieb von Lebensmitteln ohne ein Filialgeschäft funktionieren kann. Die Verbindung von stationärem und online Geschäft ist dann die Kür, die – richtig und durchgängig umgesetzt - allerdings auch für eine nicht unerhebliche Umsatzsteigerung sorgt, die zu einem deutlich verbesserten Kunden-Shopping-Erlebnis und einer besseren Kundenbindung führt.

Die Kombination der Vertriebskanäle ist kein exotisches Businessmodell für den Handel, sondern eine logische Weiterentwicklung der bislang autarken Vertriebswege. Für TESCO stiegen in der oben geschilderten Situation die Online-Umsätze innerhalb von 3 Monaten um satte 30% (1). Eine Kannibalisierung des stationären Handles war in der selben Zeit nicht festzustellen. Während heute gerademal 12% aller Einkäufe online getätigt werden, wird sich dieses Volumen 2020 mit 45% (2) fast vervierfacht haben. Die Ansprache der Kunden auch über diesen Weg – respektive diese Wege, also inklusive eines telefonischen, eines mobilen und eines social Kanals – ist der einzige Weg, einem Umsatzverlust im stationären Geschäft vorzubeugen. Die Uhr dazu steht bereits auf kurz vor zwölf!

 

Die folgenden Fragen adressieren wir gerne in einem persönlichen Gespräch.
Besuchen sie uns dazu auf der EUROSHOP in Düsseldorf vom 16. bis 20. Februar 2014.
Sie finden uns in Halle 6 Stand B58

Wie sieht die konkrete Order Management Lösung von IBM aus?
Welches sind weitere Möglichkeiten die IBM bei der Vertriebsunterstützung und dem CrosssChannel Lösungsansatz anbeitet? (Marketing, Optimierung, Shop, Mobile – Stichwort Smarter Commerce….)
Welche Schnittstellen zu nachgelagerten Systemen müssen bei einer Cross Channel Implementierung berücksichtigt werden?
Welche Einflüsse hat eine Cross Channel Lösung auf weitere interne Betriebsabläufe?

 

Quellenangaben:

1  Angaben aus dem Handelsblatt: http://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-dienstleister/zukunft-des-einkaufens-tesco-zeigt-neue-moeglichkeiten-auf/6985330-5.html - Seite 5

2  Studie der dmc: http://www.dmc-cc.de/wp-content/daten/2013_06_24_Dialog_Digital-Handeln-mit-dmc-cc.pdf - Seite 8

Referenz Reno mit IBM Connections Lösung in der Deutschen Lebensmittelzeitung :-)

22. März 2013 Posted by Barbara Koch

Reno vernetzt sich per iPad

Schuhhändler nutzt firmeninternes „Facebook“ von IBM – ausgestattet – Intranet wird abgeschafft

Osnabrück. Als erster Einzelhändler in Deutschland setzt die Hamm Reno Group eine Art „Facebook“ für den Austausch zwischen der Zentrale und allen Filialen ein. Dafür hat das Unternehmen die Social-Collaboration-Lösung IBM Connections sowie rund 500 iPads angeschafft. Den Mitarbeitern gefällt das.

Reno überträgt den Social-Media-Trend ins Geschäftsleben und revolutioniert die Kommunikation innerhalb des Unternehmens. Der Einzel- und System- händler hat jetzt die Social-Business- Software „Connections“ von IBM implementiert. Damit will das Schuh- haus den Informationsaustausch zwi- schen den beiden Hauptsitzen in Osna- brück und Thaleischweiler sowie den rund 500 Reno-Filialen in Deutschland verbessern. Alle der mehr als 3000 regi- strierten Mitarbeiter sollen Wissen, Ideen und Meinungen miteinander tei- len.

Mit dem sozialen Firmennetzwerk betritt Reno Neuland im deutschen Ein- zelhandel und wird so zum Pionier in einem Bereich, der im W eb-2.0-Zeital- ter „Share Economy“ heißt und das Tei- len von WWW-Inhalten sowie die dar- aus resultierende Produktivitäts- und Effizienzsteigerung meint.

Teilen statt Besitzen – der Trend klingt abstrakt, ist bei Reno aber gelebte Reali- tät. Seit vier Wochen sind alle bundes- weit rund 500 Filialen mit einem Apple- iPad samt aufgespielter IBM-Connecti- ons-App und WLAN versorgt. Schon seit vier Monaten nutzen die Mitarbei- ter der Zentrale die Social Software auf ihrem klassischen Desktop-PC. Jetzt fließt der Informations- und Datenstrom zwischen den Kollegen – von der Geschäftsführung bis hin zum Schuh- verkäufer am POS.

Es werden Fotos von Filialen, W aren- präsentationen und Fensterbeklebungen gepostet, Videos von Neueröffnungen und Bedienungsanleitungen eingestellt, Rabattlisten verschickt und Communi- ties gegründet. „Auch unser saisonaler

Kollektionskatalog, den wir bisher als Hardcopy an alle Filialen verschickt haben, wird nun zentral in der Marke- ting-Community zur Verfügung gestellt“, sagt Jens Rauschen, seit Februar Mitgeschäftsführer der Hamm Reno Group. Dort können Filialmitar- beiter auch Feedback zur neuen Kollek- tion geben, ergänzt der Manager, der das Social-Media-Projekt im vergangenen Jahr federführend auf den W eg gebracht hat.

In der Zentrale werden die täglichen Umsatzzahlen nicht mehr klassisch per E-Mail an die Geschäftsleitung ver- schickt, sondern in der Community der Geschäftsführung zusammengefasst. Projektarbeiten wie Messevorbereitun- gen oder die Planung von Aktionswo- chen und einem „Tag der offenen Tür“ werden abteilungsübergreifend in geschlossenen Communities bespro- chen.

„Die Produktivität ist deutlich nach oben gegangen“, sagt der Kommunikati- ons- und E-Commerce-Experte. Den Effizienzgewinn hat sich Reno rund 500000 Euro für Hard- und Software kosten lassen. Dafür haben jetzt das Intranet, die Filialbibliothek, die inter- nen E-Mails und der File-Server für die zentrale Speicherung von Dateien aus- gedient.

Denn alle althergebrachten Kommuni- kations- und Speichermedien sollen ersetzt werden. „Connections ist wie ein firmeninternes Facebook“, erklärt Bar- bara Koch, Social-Business-Fachfrau bei IBM. Neben der Erstellung von Benutzerprofilen, Aktivitäten, Ideen- Blogs und Communities können Doku- mente, Präsentationen, Bilder und

Videos geteilt sowie Statusmeldungen und Blogeinträge geschrieben werden. Zudem gibt es eine Wiki-Wissensdaten- bank, bei der Mitarbeiter ihr Know-how – ähnlich wie bei Wikipedia – einflie- ßen lassen können.

Damit die Mitarbeiter auf der V erkaufs- fläche nicht zu viel Arbeitszeit mit dem iPad vertrödeln, ist der Tablet-PC für andere Anwendungen gesperrt. Einzig der Zugriff auf den eigenen Online- Shop Reno.de ist erlaubt – auch um im Sinne des Multi-Channel-Handels die Warenverfügbarkeit in der Online- Dependance zu prüfen. Künftig soll der Mini-Computer zusätzlich mit dem 3D- Fußscanner in der Filiale vernetzt wer- den, um Kunden bei der Wahl des pas- senden Schuhs zu beraten. Zudem plant Reno, IBM Connections mit Microsoft Outlook zu verknüpfen. Dann können alle Nutzer ihre Mails und Termine ein- sehen, ohne Outlook zu öffnen.

Neben Reno nutzen auch Bosch, Hansgrohe, Robinson Club sowie IBM selbst die Social Software. Implementie- rungspartner bei Reno war der IT- Dienstleister GIS.