Posts Tagged: ‘Corona Virus’

Wir vermissen Freunde und Sonne, aber jetzt müssen und sollten wir halt mal verzichten – das geht!

1. Januar 2021 Posted by Stefan Pfeiffer

Und das Jahr ist um. Eigentlich ein gutes Jahr. Endlich mal keine nennenswerten gesundheitlichen Probleme. Auch meinen Eltern geht es gut. Und Ehefrau und die beiden Prachtkater sind wohlauf. Das ist auf jeden Fall schon mal etwas, was ich zu schätzen gelernt habe. 2020 ist auch das erste Jahr, in dem ich jeden Tag all meine Fitnessziele erreicht habe (auch wenn mir das katastrophal schlechte Softwareupdate von Apple auf Watch iOS 7 einige Daten zerschossen hat). Sieht man auch daran, dass das Bäuchlein etwas weg geschmolzen ist. Don’t break the chain bleibt ein Ziel auch für 2021.

Aber natürlich steht das Jahr auch im Zeichen der Pandemie. Wir hatten Urlaube geplant, im Sommer und im November mit unseren Freunden in Ägypten. Nochmals Sonne vor den grauen deutschen Winterwochen. Das wurde dann leider nichts. Auch die Treffen mit Freunden, die Trips mit Freunden in die umliegenden Weingegenden zu Winzern, unser Stammtisch, die Veranstaltungen und Treffen mit Freunden und Bekannten fehlen natürlich. Schade, aber man kann und muss gerade jetzt auch einmal verzichten.

Jahr des Kopfschüttelns

Schon sind wir beim Stichwort. Verzichten scheint heute vielen schwer zu fallen. Oder sie tun es einfach nicht, obwohl die reine Vernunft dafür spricht. Deshalb ist es auch für mich ein Jahr des Kopfschüttelns. Kopf schütteln darüber, warum man jetzt Ski fahren muss, eine Kreuzfahrt machen muss oder zu Weihnachten einfach nicht mal auf Treffen verzichten kann. Einmal verzichten. Das scheint uns Babyboomern und auch den nachfolgenden Generationen nicht leicht zu fallen. Unsere Großeltern, manchmal auch unsere Eltern haben ganz andere Zeiten erlebt. Unseren Generationen ging und geht es immer gut. Können wir uns da nicht einige Monate oder ein Jahr mal am Riemen reißen?

Jahr des Kopfschüttelns auch, wenn ich die Verschwörungstheoretiker, die Demonstranten ohne Maske, die mit marschierenden Nazis sehe oder die Tiraden von Trump und seinen Anhängern in den USA höre. Kopf schütteln darüber, dass man glaubwürdige Stimmen der Vernunft und der Wissenschaft verunglimpft. Chapeau einem Drosten und anderen Wissenschaftlern, aber auch Journalistinnen wie Dunya Hayali und ihren Kollegen:innen, die den niveaulosen Anfeindungen und Hassreden widerstehen.

Heimarbeit als „new normal“

Beruflich hat sich natürlich auch einiges geändert, denn nun sind fast alle meine Kolleginnen und Kollegen im Homeoffice, etwas, was ich seit vielen Jahren kenne und praktizieren darf. Das letzte große Event war die Euroshop in Düsseldorf, die im Februar noch durchgeführt wurde. Danach war Schluss und es ging dann richtig los. Seit März produziere und streame ich nun für meine Firma ein wöchentliches Magazin. Zuerst alleine, nun mit Unterstützung eines Teams, berichte ich jeden Dienstag um 11 Uhr aus der Welt der IBM. Einerseits bekomme ich viel Zuspruch, andererseits wird natürlich die Frage gestellt, was denn so ein Magazin bringt. Wo sind die Leads, die man doch so leicht auf konventionellen Veranstaltungen oder auch bei registrierungspflichtigen Onlineevents schreiben kann. So bleibt es eine fortwährende und auch notwendige Diskussion, was denn eine solche Sendung die das IBM Livestudio Magazin denn bringt – und vor allem, wie man noch besser werden kann.

Natürlich hat mich auch das Thema Homeoffice in diesem Blog und bei #9vor9, den privat von Lars und mir produzierten Digitalthemen, beschäftigt. Unterdessen bin ich der Diskussion und auch der Schwarz-Weißmalerei zugegebenermaßen etwas müde. Für mich steht fest, dass die Möglichkeit zum Homeoffice oder Remote Work eine Selbstverständlichkeit sein sollte. Wer daheim oder mobil arbeiten kann oder will, dem sollte es erlaubt sein. Auch in verteilten Teams kann man kreativ und agil sein. Das haben nicht erst die vergangenen Monate gezeigt. Und die Zukunft sollte in hybriden Modellen, wo man mal im Büro, mal daheim arbeitet, wo einige lieber in die Firma gehen, andere im CoWorking Space oder eben von daheim arbeiten. Und natürlich geht Heimarbeit nicht in jedem Beruf, aber das sollte nicht bedeuten, dass sie nicht dort gefördert wird, wo es möglich ist.

Und ja, ich bin froh darüber, dass ich so arbeiten darf und kann, denn manch Andere:r ist gerade jetzt mit ganz anderen Situationen konfrontiert. Ob es nun die Pfleger:innen und Ärzte im Krankenhaus oder den Praxen sind, die Lehrer:innen und Kindergärtner:innen, die Kassierer:innen, die Polizisten:innen, alle die gerade jetzt noch größeren Belastungen ausgesetzt sind – bei meist nicht gerade feudaler Entlohnung. Hier bin ich nur dankbar für deren Arbeit. Und wenn es darauf ankommt hoffentlich auch solidarisch.

Hoffnung auf den Impfstoff und mehr persönliche Treffen in 2021

Nun geht es mit Hoffnung in das Jahr 2021, Hoffnung, dass der Impfstoff möglichst allen hilft und wir vielleicht ab September wieder zu normaleren Umständen zurückkehren. Natürlich hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben, meine Eltern (und meine Frau) bald geimpft werden und der Impfstoff auch bei mir wirkt. Viele Grüße und alles Gute an alle Freunde und Bekannten, auch denen aus „dem Netz“. Lasst uns gegen Unvernunft, Fanatismus und Radikale zusammen stehen. Vor allem seid vorsichtig und bleibt gesund. Und mit dem:der ein oder anderen habe:n ich:wir uns ja schon verabredet in der Zeit nach der Pandemie, wenn das wieder geht. Ob das nun im Kölner Zoo mit Geißbock, Fohlen den Bremer Stadtmusikanten ist oder aber auf ein Glas Wein. bei einem Winzer in der Nähe.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Engin Akyurt auf Pixabay

Lesezeichen: Die Wutrede einer Frankfurter Lehrerin über Schulen und Corona oder das uneinige föderale Reich deutscher Unvernunft.

22. November 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

In. der FAZ vom 21. November wird die (anonymisierte einer Lehrerin veröffentlicht. Wie ich finde, ein lesenswerter Beitrag. Leider einmal wieder online Premium Content, also nur für Abonnenten verfügbar. Der Frust kommt deutlich raus:

Es fängt schon vor dem Unterricht an. Nichts deutet auf eine Pandemie: Die Schüler stehen dicht an dicht zusammen in Gruppen ohne Maske, ohne Abstand, wie immer eigentlich. Corona fängt für sie hinter dem Schultor mit dem Aufsetzen ihrer Masken an.

Lehrerin über Schulen und Corona: „Auch Lehrer haben das Recht, geschützt zu werden“

Das beobachte ich auch so. Zwei Schulen sind unmittelbarer Nähe. Ich gehe durch den Ort. Vor der Dönerbude stehen dicht gedrängt 10 Jugendliche. Die Maske wird nur aufgezogen, wenn jemand rein geht.

Es ist schwierig und nur zu leicht gleite auch ins Fingerpointing ab. Doch es scheint mir so zu sein, dass im Alter zwischen 14 und 29 Jahren die höchste Inzidenz zu bemerken ist, wie auch im NDR Podcast vom 17.11.2020 besprochen wird. Und laut einer Studie scheint es so zu sein, dass sich viele Jugendliche nicht in der Schule, sondern in der Freizeit, im privaten Umfeld anstecken. Das alles mit aller Vorsicht gesagt.

Doch zurück zu der Wutrede, der betroffen macht. Von der Lehrerin werden korrekte Fragen gestellt. Lesen. Manche Punkte kann man in Frage stellen, doch viele der angesprochenen Punkte kann man verstehen. Ich warne aber davor, von „der Regierung“ zu sprechen, die ein halbes Jahr Zeit hatte, sich Gedanken zu machen. Das müssen wir differenzieren. Wenn „die Regierung“ Angela Merz und ihr Team ist, würde ich sagen, dass die ja gerade wieder einmal von den Landesfürsten ausgebremst wurden. „Die Regierung“ sind Bund, Land, Kreise, Schulämter, Gesundheitsämter … So kompliziert ist es leider.

Wurde der Sommer von den verantwortlichen Behörden verpennt? War die zweite Welle etwa nicht voraus zu sehen? Die Frage wird korrekterweise gestellt. Was haben die verschiedenen Behörden und Verwaltungen getan? Welche Pläne wurden entwickelt, die man zum Zeitpunkt X aus der Schublade holt? Das vermisst nicht nur besagte Lehrerin.

Stattdessen wird ein Bild unklarer Zuständigkeiten, keiner klaren Vorgaben vermittelt. Der Föderalismus schießt sich ins Knie. Viele Schul- und Gesundheitsämter sind wohl überfordert, haben die Kontrolle verloren, die bürokratischen Prozesse scheinen zu langsam zu sein. Statt ein bundesweit gültiges, klares Ampelsystem mit klar definierten Regeln umzusetzen, üben sich wir Deutschen einmal wieder in Kleinstaaterei. Viele der Landesfürsten blockieren dringend notwendige Maßnahmen und Verschärfungen. Sie haben den Schuss wohl noch immer nicht gehört.

Da wundert es nicht, dass die Zustimmung der Deutschen nach neuen Umfragen scheinbar sinkt. Ich glaube nicht, dass es mangelnde Zustimmung zur Bekämpfung der Pandemie ist. Vielmehr scheint es eher Frust zu sein, weil man die Maßnahmen nicht versteht. Sie scheinen überall anders zu sein. Ebenso schlimm: Die Empfehlungen, was getan werden müsste, scheint es zu geben. Doch sie werden nicht bundesweit nach einer gemeinsam vereinbarten und durchgesetzten Vorgehensweise – Stichwort einheitliches Ampelsystem mit definierten Aktionen – durchgesetzt. Das uneinige föderale Reich deutscher Unvernunft mit dem Clopapier als Ersatz des Bundesadlers.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Alexas_Fotos auf Pixabay

75 Prozent unbekannt: Erst wenn wir wissen, wo Infektionsherde sind, erst dann können wir gezielter steuern und lockern

2. November 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Gibt es denn noch ein anderes Thema außer Corona? Wohl eher nicht. Und das liegt aus meiner Sicht auch an einer gefährlichen Mixtur von Unvernunft, Dummheit, Ignoranz, Randale, Polizeifeindlichkeit, auf-nichts-verzichten-wollen und ich habe bestimmt das ein oder andere vergessen. Beim Doc habe ich dann gezwitschert – und man verzeihe mir den Typo_ „Ich habe gerade den Eindruck, dass 15 – 20 % der (deutschen) Bevölkerung den Wellenbrecher torpedieren und alle weiter in die braune Masse reiten.

Und es ist eben keine homogene Gruppe, wie man dem Newsletter von Captain Cork (ein Newsletter rund um Wein) entnehmen kann:

„Der Captain flanierte heute durch seinen Kiez (Berlin-Charlottenburg) und traute seinen Augen nicht. Da saßen junge, gut gekleidete Leute dicht an dicht in den engen Lokalen an der trendigen Kantstraße und freuten sich des Lebens. Von wegen bildungsferne Corona-Ignoranten in den Problembezirken. Der Wahnsinn findet mitten im klimabewegten und iphonebewehrten Fortschrittsmilieu statt. Ähnliches berichtet auch mein Mitverkoster, Journalist und Buchautor Rainer Balcerowiak, aus seinem Kiez (Moabit). Ich zitiere aus Rainers Facebook-Post: Die türkischen und arabischen Cafés sind rappelvoll. Abstandsregeln gelten hier wohl nicht, weder drinnen noch draußen. In und vor allem vor den hippen Cafés in den Seitenstraßen sieht es nicht viel besser aus. Und von der seit gestern geltenden Maskenpflicht auf der Turmstraße scheint niemand etwas gehört zu haben.“

💀😷🙈 Irrsinn vor der Sperrstunde 💩😷🙀 – Captain Cork, VINOLetter, 1.11.2020

Und der Wahnsinn und der Hass ist nicht weit weg, eben nicht nur an der Hauptwache in Frankfurt, sondern auch „dahoam“:

In Darmstadt-Eberstadt wurde am Samstagnachmittag ein Polizeiwagen mit Knallkörpern beworfen. … Laut einem Polizeisprecher war gegen 17 Uhr der Einsatzzentrale im Polizeipräsidium Südhessen in Darmstadt gemeldet worden, dass in der Kirchtannensiedlung Böller gezündet würden. Als eine Streifenwagenbesatzung eine Gruppe von etwa 100 Personen über Lautsprecher auf Verstöße gegen die Corona-Verordnung hingewiesen habe, sei der Polizeiwagen mit Böllern beworfen worden.

Mit Unterstützung von weiteren Streifenwagenbesatzungen seien daraufhin 23 überwiegend minderjährige Personen vorläufig festgenommen worden. Bei einer Person fanden die Beamten Knallkörper. Alle Personen wurden nach Feststellung der Identitäten wieder nach Hause entlassen. Die Beamten des Streifenwagens wurden nicht verletzt. Die Polizei ermittelt nun wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs.

Randale in Frankfurt und Darmstadt | Rhein-Main

Dazu Dirk Roebers:

Mein Gefühl sagt mir, dass wir unsere Chance verspielen, die Welle zu brechen, wir die Zahlen vielleicht durch die Einschränkungen der kommenden 4 Wochen runter bekommen, es aber danach wieder zu einem Swing-back kommen wird. Eine endlose Geschichte, weil es an Disziplin und Einsicht fehlt? Ich kann Künstlerinnen und Künstler verstehen, ich kann Sportlerinnen und Sportler verstehen. Ich verstehe die Existenzängste der Selbständigen und vieler anderer, der Restaurant- und Kneipenbesitzer:innen. Aber ich sehe die Alternative nicht.

Australien scheint die Pandemie durch einen monatelangen Lockdown in den Griff bekommen zu haben. Es steht zu befürchten, dass wir vor uns hin wurschteln und wieder schneller lockern werden. Auch hier gibt es den Kantönligeist genannt Bundesländerli – und Wahlkampfgeist. Wie findet man die Balance zwischen vielleicht berechtigter Kritik an einzelnen Punkten der Einschränkungen und einer andererseits notwendigen Eindämmung der Ansteckungszahlen? Wie verhindert man wieder einen Flickenteppich an Regelungen und zu schnelle Lockerungen?

Nochmals zur Erinnerung:

  1. Wir müssen schauen, dass wir die Intensivstationen und die Krankenhäuser nicht überfordern. Das ist eine der wesentliche Parameter, vielleicht der wichtigste Parameter.
  2. Wir wissen bei 75 Prozent derjenigen, die sich anstecken nicht, wo sie sich anstecken. Wie viele stecken sich wirklich in Restaurants, im Nahverkehr, in Fitnessstudios, in Theater und Kinos oder in Schulen und Kitas an?

Die hohe Dunkelziffer macht es schwierig, gezielt Beschränkungen einzuführen. Genau deshalb gibt es eine Gießkanne von Einschränkungen. Und offensichtlich sind wir in der Nachverfolgung derzeit überfordert. Hier muss einfach durch ein Bündel von Massnahmen von der Corona-Warn-App, die jeder nutzen sollte, bis hin zu einer vernünftigen Digitalisierung der Gesundheitsämter und Praxen eine Menge passieren. Erst wenn wir wissen, wo Infektionsherde sind, erst dann können wir gezielter steuern, finde ich. Dafür scheint bei großen Teilen der Bevölkerung das Verständnis zu fehlen.

(Stefan Pfeiffer)

Bild von J Garget auf Pixabay

November-Blues

31. Oktober 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Morgens schaue ich auf mein Smartphone nach den Inzidenzwerten für Darmstadt, rauf auf 143. Also 143 Erkrankte pro 100.000 Einwohner.

Wenig später kommt der Bericht der FAZ: RKI meldet 19.059 Neuinfektionen binnen eines Tages. Wieder neuer Höchstwert.

Diese Grafik zeigt, was in den kommenden Wochen passiert ist. Sie zeigt nicht, dass wir den Lockdown jetzt brauchen, damit unsere Krankenhäuser die Erkrankten betreuen können-

Gestern Abend in den Nachrichten Bericht über den US-Wahlkampf: Trump ohne Maske auf einer Wahlveranstaltung auf der die Teilnehmer dicht an dicht, oft ohne Maske stehen. Geht’s denn noch? Von Superspreader-Events noch nichts gehört?

Gestern Vormittag im Rewe: Zwar tragen alle Maske, aber von Abstand haben viele nichts gehört. Heute Morgen beim Bäcker das gleiche Bild.

Für mich ist Sport ein wichtiger Ausgleich, ein Ventil. Heute spiele ich wohl zum vorerst letzten Mal Tennis. Gehe davon aus, dass die Halle ab Montag geschlossen wird.

In der heutigen (gedruckten) FAZ spricht Marylyn Addo, Leiterin der Infektiologie am Uniklinikum Hamburg, darüber, dass ihr die Ermüdung in der Gesellschaft Sorgen macht. Dabei fange ein langer Winter erst an, den man mental durchstehen müsse. [Jetzt ist das Gespräch auch hier online.]

Jetzt ist die Jahreszeit, wo wir normalerweise nochmals in die Sonne fahren. 10 Tage Sonne auftanken vor dem Winter. Der Urlaub ist schon lange gestrichen.

Kommende Woche hatten wir als Ersatz eine Woche in der Pfalz geplant. Jetzt auch gestrichen.

Das ist schon deprimierend. Gestern hatte meine Frau den Blues. Heute habe ich ihn.

Aber es nutzt nichts. Kopf in den Sand stecken? Nein. Besser auf den Wellenbrecher warten.

Und trotz allem das Beste daraus machen. Kopf hoch und durch. Die Generationen vor uns haben sich ganz anderen Herausforderungen gegenüber gesehen.

Und auf bessere Zeiten mit Freunden und auf Sonne hoffen.

Nicht ausschließlich hyggelige dänische Urlaubsnotizen: Von Mayonnaise bis zu entschleunigtem Fahren

27. Juli 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Einige Rand-, Urlaubs- und Reisenotizen von unserer einwöchigen Reise nach Dänemark. Man möge mir verzeihen, dass auch einige Bemerkungen zu Autos und Geschwindigkeitsbegrenzung, dänischer Mobilität, auftauchen.

Bei der Einreise nach Dänemark wurden nach der Fähre in Røtby nicht nur unsere Pässe kontrolliert. Der junge Grenzer wollte auch unseren Übernachtungsnachweis sehen. Man muss als Tourist mindestens 6 Tage in Urlaub verbringen, sonst wird es nichts mit der Reise nach Dänemark. Und es gab ein Schild Richtung Corona-Tests. Bei der Rückreise: Alle sind einfach nach Deutschland rein gefahren.

Holger Danske wartet in den Kasematten von Kronburg darauf, aufzuwachen und Dänemark zu verteidigen …

Maskenpflicht? Davon war in Dänemark nichts zu sehen. Nur ganz vereinzelt trug jemand eine Maske. Ich gebe zu, dass mir die Dänen in mancher Situation zu lax erschienen. Die Menschenmengen im Lousiana Museum, nicht immer mit dem Abstand von 1,5 Meter, haben mich ebenso abgeschreckt wie im Hamlet-Schloss Kronborg in Helsinger oder in Frederiksborg. [Und um es klar zu schreiben: Beide „Borgen“ sind absolut ein Besuch wert!].

Auch im Spa und in der Sauna des Hotels Comwell haben wir uns über die Gepflogenheiten manchmal gewundert. Und damit meine ich nicht die Textilpflicht in der Sauna …

Wir haben versucht, uns möglichst im Freien aufzuhalten.

Meeresfrüchte und Fisch im Café Vitus – mit Mayo …

Kulinarisch war Dänemark eine Herausforderung. Alles ist mit Mayonnaise. Korrektur: Wie hat uns Poul Erik, der Direktor des Louisiana Museums korrigiert, manchmal gibt es auch Remoulade.

Im Ernst: Bis auf das Dinner im Sletten in Humlebæk – lieben Dank für die Einladung – war das Essen durchgehend eher enttäuschend, auch bei Restaurants, die auf Trip Advisor gut bis sehr gut bewertet wurden. Wer auf fein macht, sollte auch fein servieren. Aber mehr dazu separat auf Trip Advisor. Führt hier im „Block“zu weit..

Geliebt haben wir das Café Vitus in Snekkersten, in Fußweite von unserem Hotel. Also in einem dänischen Café gibt es nicht nur Kaffee und Kuchen. das Vitus ist eine Mischung aus Strandtaverne oder Strandbar, Studentenkneipe und Schnellimbiss, direkt am Hafen. Es gibt Hamburger ebenso wie Shrimps in leckerer Koblauch-Chilly-Sauce – und dazu ein lecker Classic. Und wenn es mal mit der Bedienung nicht funzt, geht man selbst an die Theke und holt sich seine Getränke. En rigtig hyggelig cafe, wie ein Däne auf Trip Advisor schreibt. Hyggelig ist seitdem in unseren Wortschatz über gegangen. Es bedeutet wohl gemütlich, aber wohl auch ein wenig miefig-spiessbürgerlich. Wir fanden es nur gemütlich-hyggelig …

Doch von der Strandkultur zur „richtigen“ Kultur: In Humlebæk ist eines der schönsten Museen der Welt, das schon einmal erwähnte Louisiana-Museum. Das Museum ist in die Landschaft eingebettet. Die Skultpturen im Grünen und vor dem Meer sind sensationell. Und die Sammlung und die Ausstellungen sind international bemerkenswert. Schließlich ist ja auch die Ausstellung meiner Frau in der Schirn, Fantastische Frauen über den weib­li­chen Beitrag zum Surrea­lis­mus, dorthin gewandert, was ja auch Auslöser für unsere Reise war. Die Ausstellung ist jetzt bis 8. November 2020 im Louisiana zu sehen. Schade, dass derzeit keine Tages- oder Wochenendausflüge nach Dänemark möglich sind. Es wäre derzeit eine Reise wert.

Gerade wird auf einer riesigen Leinwand eine Installation zu Zidane gezeigt, quasi als Ersatz für die ausgefallene EM.

Wir waren ja an der Dänischen Riviera. Wir haben Kiter gesehen. Wir haben keine Strandkörbe wahrgenommen. Die haben wir erst in Deutschland auf der Rückreise am Strand in Schaubeutz bewundern dürfen.

Zu profaneren Themen, wie schon angedroht: Dänemark scheint ein Land der Kleinwagen zu sein. Ja, es gibt auch die großen Kisten und SUVs, doch die Kleinwagen dominieren. Am Beispiel VW: Noch nie habe ich so viele Up’s deutlich noch vor den Polo’s gesehen. Golf, Tiguan und Passat schienen mir klar abgeschlagen. Mich hat es motiviert, mir mal den e-Up anzusehen, aber das ist eine andere Geschichte.

In Dänemark ist uns übrigens nicht eine Baustelle aufgefallen. In Deutschland fuhren wir ab Puttgarden nach Hannover, Kassel, Frankfurt bis Darmstadt von einer kilometerlangen Baustelle in die nächste.

Seit gefühlten Jahrzehnten diskutieren, ob es im Autoland Deutschland eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen geben soll, ja geben darf. Meine Erfahrung nach einer Woche Dänemark: Mit maximal 80 km/h auf Landstraßen und 120 km/h (gefühlt meist 110) fährt es sich entspannt und entschleunigt. Und der Verbrauch meines A4 TDI lag bei ca. 4,6 Liter/100 km. Zurück in Deutschland kletterte der Wert wieder auf 5,7 Liter/100 km, trotz einer Maximalgeschwindigkeit, die weit weg von 180 km/h oder gar drüber lag. Meine Zusammenfassung: Es geht mit Tempo 120 oder 130. Man muss sich nur darauf einlassen.

(Stefan Pfeiffer)

GAFAM: „Corona-Krise macht die digitalen Riesen noch riesiger“

22. Juni 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Er – Gabor Steingart – liebt die pointierten Formulierungen, oft auch die überpointierten, wie ich ja hier auch schon kritisiert habe. Doch ist etwas Wahres an der Aussage dran, dass wir die Vergangenheit bewahren statt in die Zukunft zu investieren?

Unter den 20 größten Digitalunternehmen gibt es kein europäisches Unternehmen – und dabei wird es auch bleiben. Deutschland rettet derzeit mit Billionensummen seine Vergangenheit. Die Große Koalition baut das teuerste Industriemuseum der Welt.

US-Technologiebörse: Stunde der Gewinner- Morning Briefing vom 11. Juni 2020

Das Risiko, „alte Industrien“ zu subventionieren, ist sicherlich enorm hoch. Und der Druck ist enorm hoch, gerade auf die Parteien der großen Koalition. Man höre sich gerade das Gezetere der Gewerkschaften (!!!) gegen die SPD an, dass eben nicht Benzin- und Dieselfahrzeuge subventioniert werden. Es wird ein harter Kampf, in die Zukunft zu investieren, dort Arbeitsplätze zu schaffen, statt die Vergangenheit zu zementieren mit der trügerischen Hoffnung, dort Arbeitsplätze zu bewahren. Doch einmal wieder schießt Steingart über das Ziel hinaus. Beispielsweise die Investitionen in Wasserstofftechnologien oder eben auch die Kaufprämie für E-Autos sind durchaus zukunftsgerichtet. Ja, wir brauchen noch mehr davon und müssen die Verteilung von Subventionen im Blick haben.

Doch eigentlich ging es in dem entsprechenden Absatz um die immer größere werdende Macht und den immer höheren Wert von Google (= Alphabet), Amazon, Facebook, Apple und Microsoft, um die Dominanz der US-amerikanischen GAFAM-Konzerne, die jetzt in und nach der Krise noch größer werden könnte.

Die Corona-Krise macht die digitalen Riesen noch riesiger und beschleunigt die Schrumpfung traditioneller Geschäftsmodelle. Virtuelle Realitäten, autonomes Fahren und ein auf Daten basiertes Gesundheitssystem sind die Wachstumsfelder der Zukunft.

US-Technologiebörse: Stunde der Gewinner- Morning Briefing vom 11. Juni 2020

In dieses Horn stößt auch das Handelsblatt in einem lesenswerten Essay von Sebastian Matthes vom 3. Juni 2020:

Für die großen amerikanischen Tech-Konzerne Google, Amazon, Facebook, Apple und Microsoft, die GAFAM-Firmen, ist die Virus-Pandemie auch eine Erschütterung – nur anders als anderswo eine positive.

Die großen US-Techkonzerne betreiben digitalen Kolonialismus

Sie sind die Profiteure der Krise und bekommen noch mehr Einfluss, scheint es. Der Beitrag schlüsselt auf, wie Amazon, Apple & Co in den Unterhaltungs- und Videomarkt vordringen. Und natürlich werden auch die Ambitionen im Gesundheitswesen behandelt. Die Corona-Warn-App zeigt, wie dominant Apple und Google sind. Sie beherrschen den Markt für Smartphones und Apple zeigt mit der Watch, was am Armband alles gehen könnte (Disclaimer: Ich bin ein Fan der Apple Watch). Apple will vor allem (noch?) Geräte verkaufen, Google Werbung und Amazon scheint das Ziel zu haben, Medikamente an Frau und Mann zu bringen. Mit Alexa hat der Bezos-Konzern schließlich noch eine Joker im Smart Home im Ärmel.

Mit dem Einstieg ins Gesundheitswesen schließen die Konzerne auch eine letzte große Datenlücke. Denn die Gesundheitsinformationen ihrer Nutzer werden in vielen Ländern immer noch per Papierakte und allenfalls Fax weiterverarbeitet.

Die großen US-Techkonzerne betreiben digitalen Kolonialismus

Nicht nur in Deutschland, auch bei Google, wird mit der elektronischen Gesundheitsakte experimentiert und die elektronische Patientenakte eingeführt. Sinnigerweise habe ich gerade dazu allerdings unter rein deutscher Perspektive losgelöst von dem Ambitionen besagter Konzerne ein Gespräch mit meinem Kollegen Ronald Fritz von der IBM geführt, das wir bald veröffentlichen werden. Dort haben wir auch das Thema Eigentumsrecht an den Daten behandelt, das eindeutig bei den Benutzern liegen muss. Sebastian Matthes schlägt vor, die Daten mit einem Preisschild zu versehen – und die Konzerne dafür zahlen zu lassen. Steile These, die wir auch mal bei #9vor9 diskutieren könnten. Und wie so viele andere Kommentaren taucht natürlich auch bei Matthes die Forderung nach Regulierung und potentieller Aufspaltung der Konzerne auf.

Noch einige knackige Zitate aus beiden erwähnten Beiträgen:

Der Konzern ist im Internet so etwas wie die Bank im Kasino: Alle spielen – aber am Ende gewinnt immer #Amazon. | @SMatthes im @Handelsblatt

Die Coronakrise hat eine Art Zwangsdigitalisierung des Alltags ausgelöst. Die Menschen nutzen so viele digitale Angebote der Tech-Riesen wie nie zuvor. | @SMatthes im @Handelsblatt

Die Welt erlebt soeben zwei Jahre digitale Transformation komprimiert auf zwei Monate. | @satyanadella zitiert nach Gabor Steingarts Morning Briefing

(Stefan Pfeiffer)

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Pöbeleien bei #9vor9 zu Lieferketten, der digitalen Souveränität Europas und dem Schuss, den die deutsche Wirtschaft immer noch nicht gehört hat

7. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Auf besonderen Wunsch von @ITBeobachter heute einige Pöbeleien bei #9vor9 von und mit Gunnar, Lars und mir und das live auf 4 Kanäle, wie unser Gunnar stolz aufgeplustert zu vermerken hatte:

Dominierendes Thema heute die Lieferketten und die Frage, wo Deutschland, besser wo Europa wieder autarker, unabhängiger von China, den USA oder anderen „Playern“ werden muss. Die Themenbereiche reichen vom gerade heiß diskutierten Gesundheitswesen, wo nach den Erfahrungen der vergangenen Wochen wieder sichergestellt werden muss, dass Europa auch jenseits der Klopapierrolle die notwendige Vorräte vorhalten sollte und auch wieder Produktionskapazitäten für kritische medizinische Güter fördern sollte, bis zu einer deutlich unabhängigeren europäischen IT-Infrastruktur.

Jedes dieser Themen – es gibt noch einige weitere – sollte, ja muss jetzt separat diskutiert und bewertet werden. Es ist auch eine Chance, vielleicht sogar eine Notwendigkeit, Fehler der Vergangenheit, wie sie gerade Gunnar am Beispiel Huawei dargelegt hat, nach Möglichkeit wieder gutzumachen. Michael Kroker hat in seinem Rant vor kurzem auf die Abhängigkeit von China in vielen Lieferketten der IT-Industrie aufmerksam gemacht:

„Die drohende Pandemie mit dem Corona-Virus offenbart die Achillesferse der globalen IT-Industrie – die starke Ausrichtung vieler Lieferketten auf China. Alternative Optionen für Fertigung und Beschaffung können das Risiko eines Produktionsausfalls verringern.“

Krokers RAM: Das Corona-Virus zeigt – die IT-Industrie muss ihre Lieferketten neu denken! | Kroker’s Look @ IT

Mich persönlich wird das Thema Lieferkette, Supply Chain in COVID-19-Zeiten in den kommenden Tagen weiter beschäftigen. So werde ich mit meinem Kollegen Eduard Erhart zum Thema für das IBM Livestudio Magazin vom 14. April unterhalten.

Generell sind die aktuellen Erfahrungen in kritischen Bereichen unserer Infrastruktur – zumindest laut Lars und meiner Wenigkeit-, eine klare Aufforderung an „den Staat“, am besten an „Europa“, die kritischen Bereiche zu identifizieren und wo notwendig regulierend, motivierend und investierend einzugreifen.

Neben dem Gesundheitswesen ist ein wichtiges, durchaus zentrales Thema wie erwähnt die IT-Infrastruktur – und das weit über das Thema 5G und Huawei hinaus. heise online stellt dazu in einer Überschrift, eine passende, wichtige und auch provokative Frage zur digitale Souveränität, zitiert Holger Dyroff aus dem Vorstand der Open Source Business Alliance: „Kann Deutschland ohne US-Cloud Anbieter überleben?“ Wieder einmal kommt die Frage auf den Tisch, ob Europa eine unabhängige europäische Plattform fördern muss. Gaia-X als virtueller Hyperscaler über verschiedene Provider und Dienste hinweg könne ein solcher, erster Ansatz sein. Die natürlicherweise IT-interessierten heise Leser sehen mit deutlicher Mehrheit die Notwendigkeit, digital souveräner zu werden:

Etwas weniger ermutigend sind dagegen die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die Bitkom Research durchgeführt hat. Realistisch noch die Eigeneinschätzung: Deutsche Unternehmen geben sich eine Drei im Fach „Digitales“. Schockierender unserer aller Meinung nach ist aber, das wohl nur jedes vierte Unternehmen 2020 in digitale Geschäfte investiert. Hier haben viele ganz offensichtlich den Schuss noch nicht gehört.

Der Weckruf, jetzt massiv in die Digitalisierung zu investieren, ist wohl doch noch nicht in deutschen Unternehmen gelandet, auch wenn manche Journalisten und Podcaster das glauben. Ich hoffe einmal, dass diese Ergebnisse sich zeitnah ändern werden.

(Stefan Pfeiffer)

Notiert und zitiert: Amazon profitiert von der Corona-Krise und baut seine Handelsmacht aus

7. April 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Eine gute Freundin hat die Tage mit meiner Frau telefoniert. Sie sei in 5 Supermärkten gewesen und habe nirgendwo Toilettenpapier bekommen. Jetzt habe sie auf Vorrat bei Amazon bestellt. Ob das Papier schon da ist, weiß ich nicht, aber wer profiliert und profitiert gerade ganz offensichtlich von der Corona-Krise?

Ein Krisengewinner zeichnet sich jetzt schon ab: der Versandriese Amazon. Mit beachtlicher Raffinesse hält Amazon die weltweiten Lieferketten intakt. Besonders bitter ist dieser kometenhafte Aufstieg für die deutschen Versandhaus-Könige der Nachkriegszeit, die den Schuss in der Stunde Null des Internets nicht gehört haben. Die Familien Neckermann, Schickedanz (Quelle) und Otto dürfen sich hier durchaus angesprochen fühlen.

Die Liquiditätsfalle: Familienunternehmer im Stress- Gabor Steingarts Morning Briefing vom 1. April (aber leider kein Aprilscherz)

Na ja, das Nachkarten bei den ehemals deutschen Versandhaus-Königen nutzt nichts mehr. Der Zug scheint abgefahren. Nur lokale, regionale Angebote und Plattformen scheinen mir noch eine Chance zu haben, sich vielleicht gegenüber Amazon durchzusetzen. Wieder ein Stück nicht nur digitale Unabhängigkeit, das wir in Deutschland und Europa wohl verloren haben.

Dazu dann auch passend: Wer hat schon die TV-Werbung gesehen, die Amazon in diesen Tagen schaltet, und die zufriedene Mitarbeiter zeigt und „zitiert“. Über 100.000 neue Arbeitsplätze will Amazon allein in den USA in diesen Zeit schaffen. Aber es scheint auch (wieder einmal) die andere Seite der Medaille zu geben, wie Daniel Fiene und Richard Gutjahr in ihrem Podcast und Newsletter berichten:

Amazon profitiert gleich doppelt von der aktuellen Situation, denn das Unternehmen verfügt nicht nur über eine weltumspannende Transport- und Lieferlogistik auf der Straße, sondern noch dazu über die Internet-Infrastruktur mit AWS Amazon Web Services, einem der größten Cloud-Anbieter der Welt. In den letzten Tagen mehren sich jedoch die kritischen Schlagzeilen über den Umgang von Amazon mit seinen an Corona erkrankten Lagerarbeitern und die Sorge von gesunden Arbeitern vor Ansteckung. Der auf Effizienz getrimmte Konzern hat noch keinen optimalen Weg für den Umgang mit seinen Mitarbeitern und die gleichzeitig deutlich steigende Zahl an Bestellungen gefunden.

Tech Briefing: Was sollten wir im Kampf gegen Corona von Asien lernen?

Die Tagesschau hat am gestrigen 6. April auch unter der Überschrift Schutzlose Paketboten entsprechend berichtet.

(Stefan Pfeiffer)

Der #WirVsVirusHack: Ein Gespräch mit Anna vom Orgateam sowie Max und Florian von IBM [Die ungekürzte Version als Podcast]

26. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Über ein wirklich tolles Projekt, den #WirVsVirusHack-Hackathon habe ich mit Anna Hupperth vom Organisationsteam und meinen Kollegen Max Dargatz und Florian Scheil gesprochen. Hier ist nun die ungekürzte, komplette Version unseres Gesprächs als Podcast, nicht ideal im Ton und weil natürlich die eingeblendeten URLs fehlen. Doch die Sache ist es wert. Here we listen:

Und ich gebe gerne die Aufforderung von Florian an alle weiter: Voten, voten, voten. Hier findet man die vorgeschlagenen Lösungen.

(Stefan Pfeiffer)

hessen extra zu “Corona und die Arbeitswelt”: Danach wird es mehr Homeoffice geben, aber der Mix macht es!

25. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Manchmal wird man überrascht. Das Hessische Fernsehen hat ein extra zu Corona und die Arbeitswelt gemacht. So um die Minute 2:00 durfte ich etwas zum Thema Homeoffice sagen. Es wird mehr Heimarbeit geben. Wir können das Rad nicht zurückdrehen, auch wegen des Klimawandels und wegen der verlorenen Lebenszeit, die wir im Stau und auf Straßen verlieren. Doch der Mix von Homeoffice und Präsenz im Büro macht es, denke ich.

Lustig war die Aufnahme. Leider hatte die Reporterin Verbindungsprobleme, also habe ich mal einfach selbst mit Ecamm für hessen extra aufgezeichnet und ihnen das Material geschickt. Geht doch auch so. Unkompliziert.

Und hier nochmals zur Sache. Diese Berechnung habe ich mal über meine 7 Jahre bei FileNet gemacht. jeden Tag von Darmstadt nach Bad Homburg und zurück. Die Zahlen sprechen für sich. Zum Thema Homeoffice: 7 Jahre im Büro, on top mehr als 1 Arbeitsjahr auf der Straße und fünf mal rund um den Äquator gefahren. Und ich habe noch gar nicht über den CO2-Ausstoß geschrieben.

Dank an die Mitarbeiter*innen in den Krankenhäusern, Arztpraxen, Apotheken unserem gesamten Gesundheitswesen | @ITBeobachter

20. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Ich bin gerade beruflich Land unter: Digitalisierung und Virtualisierung von Events. Deshalb ist es hier im Blog ruhig. Doch dieser Tweet von @ITBeobachter ist mir sehr wichtig:

Heute morgen habe ich meinem Arzt im Nordwest Krankenhaus in Frankfurt diese Nachricht geschickt:

Ich hoffe, es geht Ihnen persönlich gut und möchte allen Mitarbeitern im NW Krankenhaus alles Gute wünschen und ausdrücklich für die Arbeit und die Hilfe danken, die Sie alle leisten. Chapeau. Hoffentlich denken wir auch nach dem Virus daran, wie wichtig ärztliche Versorgung und Krankenhäuser sind! Gerne können Sie diese Wünsche auch an Ihren Kolleginnen und Kollegen weitergeben.

Und unser @ITBeobachter bringt es dann auf den Punkt:

Mehr möchte hier gar nicht hinzufügen.

Das Coronavirus und der digitale Mindset in Deutschland bei #9vor9: Wir brauchen einen Kennedy-Flug-zum-Mond-Moment

17. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Der digitale Mindset in Deutschland und die Notwendigkeit, soziale Kontakte über digitale Kanäle aufrecht zu erhalten, stand heute im Zentrum unseres Gesprächs bei #9vor9. Leider fordert die Kanzlerin immer nur, soziale Kontakte zu minimieren, statt dazu aufzurufen, die Kontakte über Skype, Facetime und Co zu führen. Lars hat es schön formuliert: Wir können gerade, die allein oder weit entfernt von ihrer Familie leben, nicht wochenlang alleine lassen. Genau deshalb müssen wir digital gehen!

Für mich sind die Aussagen der Kanzlerin leider ein Indiz dafür, dass die digitale Transformation, die Digitalisierung noch nicht fest in den Köpfen vieler Politiker verankert ist. Carsten Knop und Alexander Armbruster haben sich in ihrem FAZ Digitec Podcast vom 21.2.2020 zu Europas Digitalstrategie ebenfalls entsprechend geäußert. Der Mindset und der Kennedy-Mond-Effekt fehlen leider in Deutschland.

Was meinen sie mit Kennedy-Effekt?

Am 25. Mai 1961, sechs Wochen nach dem Gagarin-Coup der Sowjets, tritt US-Präsident John F. Kennedy vor die Mikrofone. Und er gibt die entscheidende Parole aus: Noch vor Ablauf der nächsten zehn Jahre solle ein US-Amerikaner den Mond betreten und gesund wieder auf die Erde zurückkehren. „Es ist an der Zeit, dass diese Nation eine klare Führungsrolle im Weltraum einnimmt“, sagt Kennedy.

Stichtag – 25. Mai 1961: John F. Kennedy kündigt bemannten Flug zum Mond an – Stichtag – WDR

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem FAZ Podcast. Und ich spreche natürlich eine Hörempfehlung für das Gespräch aus. Aber zuerst vergnügt sich Gunni mit lustigen Sounds. Der Sohn und seine Hupen, sag ich nur.

Genau eine solche Ansage, wie Kennedy gemacht hat, bräuchten wir, so die beiden FAZ-Redakteure, auch zum Thema Digitalisierung in Europa – und ich stimme voll zu. Bernd Marr sieht den Corona-Virus gar als möglichen Katalysator der digitalen Transformation und das nicht nur in Europa:

Die derzeitige Situation scheint zumindest dazu zu führen, dass das Bewusstsein geschärft wird und Grundlagenthemen wie der Breitbandausbau endlich mit voller Kraft angegangen werden. Wie schreibt Frank Pergande in der FAZ:

Das Verhältnis vieler Menschen zur Digitalisierung ändert sich gerade, weil sie auf einmal als Segen sehen, was ihnen bislang oft suspekt war: der Mangel an direkter Kommunikation.

Das Coronavirus zwingt Deutschland zur Entschleunigung

Noch scheint unser Netz zu halten. Zumindest haben die drei #9vor9-ler nur vereinzelt von überlasteten Servern von Lernplattformen gehört. Lediglich Microsoft Teams scheint gestern zeitweise nicht verfügbar gewesen zu sein, wie auch The Verge berichtet.

Digitalen Aufbruch gibt es zumindest im Ländle. IBM und Fraunhofer bringen Quanten Computing nach Ehningen:

Im Rahmen der Zusammenarbeit wird ein IBM Q System One Quantencomputer in einem Rechenzentrum von IBM Deutschland bei Stuttgart installiert. Das System soll zu Jahresbeginn 2021 in Betrieb gehen und wird das erste seiner Art in Europa sein. Fraunhofer plant, etablierte Partner aus Forschung und Industrie unter dem Dach einer Forschungsinfrastruktur von Fraunhofer-Instituten zusammenzubringen, die als Kompetenzzentren in einem zentral koordinierten nationalen Fraunhofer-Kompetenznetzwerk für Quantencomputing zusammenarbeiten.

Fraunhofer und IBM bringen Quantenrechner für Industrie und Forschung nach Deutschland

Die Tage werde ich dazu für das IBM Livestudio ein entsprechendes Gespräch führen.

Weitere Themen bei #9vor9: Gunnar hat sich zu Recht über das Verhalten vieler Mitbürger aufgeregt, die eben nicht den Appellen und Aufrufen nachkommen, reale (nicht digitale) soziale Aktivitäten einzuschränken. Und Lars hat zum Thema Vertrauen in Techkonzerne die The Verge tech survey 2020 zitiert. Er meint, dass das Vertrauen in Facebook und Twitter deutlich zurückgegangen sei. Ich bin eher schockiert, wem die Amerikaner ihre Informationen anvertrauen.

Also reinschauen oder reinhören in #9vor9, das jetzt immer auch als Podcast auf den wichtigsten Podcast-Plattformen wie Apple, Google, Deezer oder Spotify erscheint.

(Stefan Pfeiffer)

In Zeiten des Virus: Zum korrekten Verhalten von Chef und Mitarbeiter im Angesicht des Homeoffice

9. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Apple tut es. Microsoft, Amazon und Twitter empfehlen es. Alle tun es nun eigentlich. Keine Reisen mehr. Von daheim arbeiten, Auch die, die das Homeoffice nicht haben wollten. Doch der Virus! Es ist wohl das weltweit größte Experiment zum daheim arbeiten. Wertvollste Tipps für das korrekte Verhalten für Chefs, der seine Mitarbeiter im Ganzkörper-Schutzanzug mit Firmenlogo auf Brust und Rücken im Homeoffice besucht. Natürlich aus reiner Fürsorgepflicht. Aber auch wertvollste Hinweise für die Mitarbeiter! So soll man ein Kind oder einen Mitbewohner in den Flur mit einem Schild „Empfang“ setzen und beim Vorbeigehen seinen Ausweis zeigen.

Seit sechs Jahren predigt Ihnen Ihr Chef, dass es keine Alternative dazu gibt, jeden Tag in die Firma zu fahren – auch wenn Sie im Großraum sitzen, mit den Kollegen vorrangig über Skype oder Teams kommunizieren und den lieben langen Tag nur Telefonate abarbeiten. Aber jetzt geht es plötzlich doch, und derselbe Chef posiert im Intranet und sagt: „Wir sind digital so gut aufgestellt, dass Homeoffice für alle natürlich überhaupt kein Problem darstellt.“

Die besten Corona-Krisentipps: Homeoffice für alle – so wird es professionell – manager magazin

Danke an Marcus K. Reif für den Tweet und damit den Hinweis auf diese wertvollen Tipps

Kurz zitiert: Damals, als man noch unbeschwert über die Cebit schlappte und wusste, dass man hinterher krank sein würde | Ute Ross

7. März 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Danke Ute Ross für den Kommentar auf heise online. Und natürlich finde ich mich hier wieder und muss gerade diesen Absatz zitieren:

Was waren das noch für unbeschwerte Zeiten, als man jahrzehntelang unbedarft und tiefenentspannt über die CeBIT schlappte, zig Visitenkarten einsteckte, täglich hunderte Hände schüttelte, kein Imbisshäppchen, keine Standparty und auch nicht das ein oder andere Messe-Getechtel ausließ – und das, obwohl die seinerzeit weltgrößte IT-Schau genau wie jede andere x-beliebige Veranstaltung eine Ansammlung verschiedener Keime aus aller Herren und Damen Länder war. Und obwohl man wusste, dass man sich nach Beendigung der CeBIT erst einmal einige Tage ins Bett packen und seinen Messe-Virus auskurieren würde.

Kommentar: Etwas weniger Corona-Hysterie, bitte! | heise online

Nur Gunnar und ich waren vorbereitet, wie dieses Video klar zeigt: