Posts Tagged: ‘cmo’

Kurz zitiert: Der Data-Driven CMO frei nach Jeanniey Mullen

27. Februar 2020 Posted by Stefan Pfeiffer

Jeanniey Mullen definiert auf und für eMarketer vier Typen von CMOs. Den Data-Driven CMO muss ich kurz zitieren. Warum wohl?

Data-Driven CMO

This role is for people who live and die on personas, analytics and predictive capabilities. … They’re good at understanding data but hire brand geniuses or big agencies to help with the vision. Data-driven CMOs are generally most successful in companies where there’s an established market, or in the high-tech industry where you have to be super analytical to earn that extra 1% and get ahead. This role is fit for companies like IBM or Oracle, …

Marketing Veteran Jeanniey Mullen on CMO Blueprint – eMarketer Trends, Forecasts & Statistics

#CMOKurator: Vom Datenflüsterer über künstliche Intelligenz zu menschlicher Kuration, Live Streaming und WhatsApp-Newslettern (die es bald nimmer gibt)

14. Oktober 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Und wieder die wöchentlich kuratierten Nachrichten und Berichte aus der digitalen Welt und der Welt des Marketings.

CMO wird zum Datenflüsterer …

Man kann ja kaum einen Beitrag zum Thema Marketing lesen, ohne dass Data oder data-driven vorkommt. Da passt das kommende Zitat. Der CMO wird laut Lucy Koch auf eMarketer zum Datenflüsterer:

Once a position focused on blind creative and top-of-funnel executions, the role of the CMO has evolved to that of a data whisperer. Striking a balance between art and science is key to providing real-time strategic results that enable internal collaboration and external execution.

über B2B Tech CMOs on Cultivating Data-Driven Customer Experiences – eMarketer Trends, Forecasts & Statistics

… und muss immer mehr Datentöpfe managen

Und passend eine vielsagende Statistik von SalesForce zum Thema Daten im Marketing: Im Durchschnitt nutzt eine Marketingabteilung 14 Datenquellen. Es sollen 45 werden. Herzlichen Glückwunsch.

The average marketing organization currently uses 14 data sources, and that number grows by about 20% year-over-year. By 2025, we should expect to see brands using 45 data sources, on average, if this trend continues.

über Marketing: Use Data Sets For Better Customer Experiences – Salesforce Blog 

… und die Qualität der Daten steht in Frage

Doch kann man Daten trauen? Diese Frage wurde auch haben in einer Umfrage von United Internet Media und der Hochschule der Medien in Stuttgart gestellt. Und es herrscht Skepsis, da die Daten häufig in Unternehmen nicht aktuell, konsistent und vollständig genug seien, um mit ihnen arbeiten zu können. Kein Wunder, dass immer mehr Data oder Marketing Scientists mit tollen Titeln wie “Data Artist” und “Data Storyteller” in den Marketingabteilungen auftauchen.

Doch noch vor mangelhafter Qualität hat man Bedenken wegen Datenschutz und ist unsicher. Alles Hürden für datengetriebenes Marketing.

Datenschutz-ist-die-wichtigste-Hrde-285108-detailpp
über Studie: Experten prognostizieren hohe Bedeutung von KI fürs Digitalmarketing – Alle Rechte liegen bei Horizont

Künstliche Intelligenz noch nicht reif für den Einsatz im Marketing?

Nicht verwunderlich: Die Mehrzahl der Befragten will Künstliche Intelligenz einsetzen, vor allem zur Personalisierung. Doch es gibt auch Bedenken: Nur 15 Prozent der befragten Experten halten die Technologie derzeit für ausgereift genug, um sie im Marketing produktiv einsetzen zu können.

Kay-Volker Koschel und Claudia Buschkamp von Ipsos plädieren in ihrem Beitrag für eine Kombination, ja Integration von künstlicher Intelligenz und menschlicher Intelligenz bei der Datenanalyse und Kuration. Sie haben fünf Bereiche herausgearbeitet, in denen der Mensch mit seinen Soft Skills und seiner Empathie punkten kann.

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass sowohl die künstliche als auch die menschliche Intelligenz bei der Datenanalyse und Kuration einen einzigartigen und komplementären Wert haben. KI hilft uns, die riesigen Datenmengen zu scannen, zu sortieren sowie Themen und Cluster zu synthetisieren. Die menschliche Kuration fügt Bedeutung hinzu, identifiziert Chancen und ermöglicht die Aktivierung der Insights durch inspirierendes oder provokantes Storytelling.

über Knowledge Management: Welche 5 Vorteile hat menschliche Kuration?

Oder wie drückt es Polly Kay von English Blinds aus:

Martech is only of value when overseen by knowledgeable marketers because martech can provide insights and assist with the execution of campaigns, but it can’t do the thinking for you.

über Are Your Organization’s Martech Investments Working?

Live Streaming bringt was im B2B (Sag ich ja …)

Und schließlich noch ein Beitrag zu Live Streaming im B2B-Umfeld, den ich natürlich angesichts des IBM Livestudios, von #9vor9 oder des Acoustic Studio zitieren muss. Kaya Ismail geht in seinem Beitrag auf CMSWire auf die Möglichkeiten von Live Streaming-Formaten ein. Noch würden viele Marketingmanager nicht auf den Zug aufspringen, obwohl die Ergebnisse positiv seien. Stacy Nawrocki von Watson Media and The Weather Company bei IBM definiert es treffend.

Live streaming is a type of video broadcasting that enables enterprises to handle internal and external communications in real-time, at scale, and across the globe.

über Why B2B Marketers Should Be Live Streaming More

Live Streaming fördere Interaktion und Engagement und sei – weil eben live – authentischer und glaubwürdiger, so Ismail. Unterschreibe ich natürlich alles

[Im Beitrag darf LinkedIn Live als Hoffnungsträger für Live Streaming im B2B-Umfelkd wieder nicht fehlen. Ich bin gespannt und warte auf die Verfügbarkeit in Deutschland, um auch diesen Kanal auszutesten.]

Für Unternehmen: „Whatsapp wird zum kostenpflichtigen Eins-zu-eins-Dialog-Tool“

WhatsApp als Marketingkanal, das Thema wurde vor einiger Zeit gerade auch von Agenturen „gehyped“. Dann kam aber die Ansage von Facebook, den Versand von Newslettern noch in diesem Jahr rigoros zu unterbinden und ab 7. Dezember rechtlich bei Verstößen vorzugehen. Was tun, besonders dann, wenn man schon einen Abonnentenstamm aufgebaut hat. Diesem Thema widmet sich ein Beitrag auf OMR, in dem auch nach Alternativen gesucht wird.

Für mich interessanter sind die Aussagen, „dass Facebook Whatsapp im Unternehmenskontext eher als Werkzeug zur Kundenkommunikation und CRM-Tool etablieren“ und darüber Geld verdienen wolle. Das geschieht über sogenannte Notifications, bei denen Unternehmen, die in Whatsapp ein Business-Profil haben, mit Kunden über Bestellungen, Lieferungen oder ähnliche Themen kommunizieren können. Beginne der Nutzer die Kommunikation, sei das sei 24 Stunden kostenfrei. Danach könne es  Unternehmen zwischen 6 und knapp 8 Cent pro Notification kosten. Der Artikel auf OMR geht dann noch alternative Plattformen ein, die das Marketing nutzen könnte.

(Stefan Pfeiffer)

#CMOKurator: Anzeigen, Datenschutz, Doppelmoral, LinkedIn-Unternehmensseiten, der CMO und das neue iPhone

18. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Hier nun wieder einige aus meiner Sicht für Mitarbeiter im Marketing relevante Beiträge, die in meinem Reader aufgelaufen sind:

Warum Facebook und Google gegenüber den klassischen Medienhäusern abräumen

In einem der vorhergehenden CMO Kurator-Ausgaben habe ich den VW CMO Jochen Sengpiehl zitiert, der Facebook und Google über allen Klee lobte und dort auch viele Werbegelder platziert. Daran musste ich denken, als ich den Beitrag von Thomas Knüwer zum Elend des deutschen Verlagswesens las. Zum Thema Onlinewerbung und deutsche Verlage schreibt er:

Facebook und Google können deshalb derart viele Werbegelder auf sich konzentrieren, weil es von Seiten anderer Anbieter niemals eine ernsthafte Konkurrenz gab. Die Medienunternehmen betrieben Onlinewerbung halt so, wie sie Analog-Werbung betrieben: Platzierung von Anzeigen irgendwie so, dass es schon passen wird.

Quelle: Weil der Verlag sich ändern muss – Version 2019

Das Imperiumchen schlägt zurück: Neue Kampagane u.a. von VG Media

Passend zu der ganzen Diskussion sicher auch der Beitrag von Markus Beckedahl und auch auf Golem.de zu einer Kampagne, in der eine illustre Liste von Verwertern – an der Spitze die VG Media – für mehr Regulierung der Digitalkonzerne wirbt. Markus spricht in seinem Beitrag von Doppelmoral.

Das sind dieselben Verleger, die massiv gegen bessere Verbraucherrechte gegen intransparentes Tracking im Rahmen der ePrivacy-Verordnung auf EU-Ebene lobbyiert und diese blockiert haben. …

Das sind dieselben Medienunternehmen, die ihre Leser:innen, Zuschauende und Zuhörende überall tracken, wo sie nur können.

über Exklusiv: Verwerter planen Lobby- und Medienkampagne gegen Digitalkonzerne – netzpolitik.org

Ein Schelm … Mit der Kampagne will man wohl davor werben, das umstrittene Leistungsschutzrecht durchzusetzen. Pikanterweise hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) genau dieses Recht gerade für unwirksam erklärt, da das Gesetz nicht ordnungsgemäß in Brüssel angemeldet wurde.

Daumenrunterfacebook
Bild: gerechtes-netz.eu/ eigener Screenshot

Wer sich die weiteren Motive der vor allem gegen Google, Facebook und Amazon gerichteten Kampagne ansehen will, kann dies unter https://www.gerechtes-netz.eu/ tun.

Künstliche Intelligenz und Marketing

Eric MacKenzie hat auf ReadWrite unter dem Titel Why Now is the Time for Marketers to Embrace AI über den Einsatz von künstlicher Intelligenz im Marketing und für die Platzierung von Werbung geschrieben. Er fasst fast beiläufig sehr gut die Krux heutiger Werbung zusammen: Konsumenten wollen personalisierte Erfahrungen, insbesondere Jüngere sind bereit, dafür Daten zu geben, gleichzeitig wächst der Wunsch nach Data Privacy, nach Datenschutz. Das ist sicher eine Herausforderung, die Marketingabteilungen in den kommenden Jahren intensiv beschäftigen wird.  Gleichzeitig stößt auch Eric in das Horn, dass künstliche Intelligenz die Arbeit des Marketings vereinfachen wird, in der Platzierung von Anzeigen, des Kategorisierens von oder der Personalisierung – und unverzichtbar sein wird, um wettbewerbsfähig zu sein. Passt auch zu meinem Gespräch mit Gabriele Horcher auf der DMEXCO.

Zu LinkedIn: Persönliche Accounts wertvoller als Unternehmensseiten

Einen sehr interessantes Gespräch mit Ritchie Pettauer zur Bedeutung von LinkedIn hat industriemedien.at veröffentlicht. Leseempfehlung für all diejenigen, die sich mit dem Netzwerk auseinandersetzen. Hier nur zwei knackige Zitate:

Einer der wichtigen Faktoren im LinkedIn-Algorithmus ist nämlich die Anzahl der Kommentare unter ein Posting innerhalb der ersten Stunde nach Erscheinen – und da zählen auch eigene Kommentare dazu.

Quelle: „Vergessen Sie Unternehmensseiten bei LinkedIn“ | WEKA Industrie Medien

Und zum Thema Unternehmensseiten sagt er:

Vergessen Sie Unternehmensseiten als Tool, um Reichweite zu generieren. … Aber tatsächlich haben diese Seiten im Vergleich zu den Personenaccounts durchschnittlich nur ein Zehntel der Reichweite. LinkedIn legt großen Wert auf die persönlichen Accounts und dass da Menschen posten und aktiv sind und nicht Unternehmen – auch wenn es eine B2B-Plattform ist.

Quelle: „Vergessen Sie Unternehmensseiten bei LinkedIn“ | WEKA Industrie Medien

Und natürlich die Rolle des CMO

Ich habe gezögert, diese Statistik von eMarketer hier aufzunehmen, aber dann war es mir doch aus verschiedenen Gründen wichtig: Das Dentsu Aegis Network hat im Mai die Prioritäten des CMO untersucht. Was ist für die Zukunft wichtig? Wo steht man heute? Kreative Ideen, Kompetenz im Datenmanagement und eine nahtlose Kundenerfahrung sind die Top 3-Prioritäten. Und überall gibt es Verbesserungsbedarf gegenüber dem heutigen Status. Das Thema Trust, Vertrauen, Motto der diesjährigen DMEXCO, kommt übrigens nicht unter den Topprioritäten vor.

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iPhone – Umstieg erst später sinnvoll, wenn 5G unterstützt wird

Auch für den Marketing-Mitarbeiter ist durchaus relevant, was Apple so treibt und ankündigt, auch unter dem hier ja oft behandelten Aspekt Videos. Marcus Schuler vom ARD-Studio Los Angeles hat ein treffendes Fazit geschrieben:

Gemischte Gefühle – das neue iPhone 11 Pro ist eigentlich nur etwas für ambitionierte Smartphone-Fotografen. Der Umstieg vom iPhone X oder den anderen Modellen dürfte sich so richtig wahrscheinlich erst im nächsten Jahr lohnen, wenn Apple dann vermutlich auch den neuen 5G Mobilfunkstandard unterstützt.

über Neue Apple-Produkte : Evolution statt Revolution | tagesschau.de

(Stefan Pfeiffer)

DMEXCO-Rückblick: Leadgenerierungsmaschine oder Dialogplattform

16. September 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Die DMEXCO 2019 ist vorbei und natürlich ziehen die üblichen verdächtigen Publikationen Bilanz. Hier einige Zitate: Die neue App war ja auch bei uns im Acoustic Studio Thema, u.a. im Gespräch mit Christoph Menke, dem Director der DMEXCO. Helmut von Rinsum kommentiert in der Internet World online:

Ganz klar, die App. Was vor allem überzeugte: Sie funktionierte. Wirklich. Es muss sich zwar noch zeigen, ob sie tatsächlich die dmexco-Community über das Jahr hinweg zusammenhält. Doch bereits jetzt stellt sie mit ihren Firmeninfos, Personen- und Kontaktdaten ein wertvolles Tool dar.

Quelle: Zwei Tage dmexco: Eine Würdigung – internetworld.de

Gunnar und ich waren nicht so begeistert und wir bezweifeln, dass sie außerhalb der DMEXCO wirklich „leben“ wird. Dazu würde es einer Redaktion und Community Management bedürfen. Ob die wirklich eine Nachschlagewerk für mich wird: Man wird sehen. Die Gesamtbilanz des Artikels ist positiv: Ernsthafte, seriöses Event mit ansehnlichem Tagungsprogramm für die Marketingbranche. „Mehr Business als Party.“ Party sei dann bei den OMR.

Trust, Vertrauen – das Thema wird bleiben, auch wenn es manchen nicht passt

Einen schmissigen lesenswerten Beitrag schreibt Holger Schellkopf auf W&V, von der E-Scooter-Förderung durch die DMEXCO bis zu den unverschämten Messepreisen. Mein Kernsatz aus seinem Artikel zum Thema Trust, Vertrauen, dem Messemotto:

Die Trust-Diskussion sozusagen als Spiegelfechterei, während es im Maschinenraum weitergeht wie bisher.

Quelle: Die Dmexco und die Vertrauensfrage | W&V

Die Wahrheit liege wohl in der Mitte. Die Sensibilität sei gestiegen. Dazu passend zitiert die Absatzwirtschaft einen leider anonymen Messebesucher wie folgt:

Früher waren Marketer die Kreativen, dann übernahm das Controlling, gerade erst haben wir Data Analysts als bessere Marketer installiert und morgen ist eben der Rechtsanwalt der Richtige fürs Marketing.

Quelle: Dmexco Tag 2: Das Marketing ist kaputt › absatzwirtschaft

Süffisant die Bemerkung von Ralf Scharnhorst auf OnlineMarketing.de zur Diskussion um Cookies – ich habe ja auch hier berichtet – und das potentiell kommende Post-Cookie-Zeitalter:

Hoffnungslos überfordert sind damit die meisten Sales-Leute, die die Stände der Messe besetzen: man will doch einfach nur Werbung verkaufen mit guter Laune, da bremst diese ganze Technik doch nur, die viel zu schwer zu erklären ist.

Quelle: Die erste DMEXCO ohne Cookies? – OnlineMarketing.de

Zum Abschluss: Die Veranstalter und wichtigsten Sponsoren ziehen natürlich eine positive Bilanz. Auch ich bin in meiner derzeitigen Rolle als Marketingverantwortlicher für Acoustic zufrieden. Wir haben uns als Unternehmen erstmals in Deutschland, ja Europa in der Acoustic Corporate Identity präsentiert. Nicht zuletzt durch das Acoustic Studio und die vielen Interview, die wir führten, haben wir auf auf Acoustic aufmerksam gemacht. Das war das Ziel. Mehr war in 5 bis 6 Wochen Vorbereitungszeit nicht zu leisten. Das Acoustic Studio möchte ich übrigens auch jenseits der DMEXCO weiterführen und in regelmäßigen Abständen Talks zu relevanten Marketingthemen ausstrahlen.

DMEXCO – Leadgenerierungsmaschine oder Dialogplattform

Doch stellt sich mir schon die Frage, welche Bedeutung die DMEXCO für ein mittelgroßes, internationales Unternehmen haben kann, das Marketinglösungen im B2B anbietet. Wie will man „als Kleiner“ in dem Höllengetöse und Werbelärm der DMEXCO wirklich hervorstechen? Jeder Versuch könnte vergebliche Liebesmüh und herausgeworfenes Geld sein.

Mir scheint die Rolle der DMEXCO für solche Firmen nicht so sehr im beliebten Thema Leadgenerierung zu liegen. Aber es könnte sinnvoll sein, mit einer angemessenen Präsenz vor Ort zu sein, um den Dialog mit Kunden, Interessenten, Geschäftspartnern und Influencern zu führen. Ob dieser Ansatz jedoch bei einem auf Anzahl und Qualität der erfassten Leads getrimmten Management so gut ankommt, das auch die entsprechenden Mittel investiert werden, wird sich zeigen.

(Stefan Pfeiffer)

#CMOKurator: Künstliche Intelligenz und Digitalisierung im Marketing, Xing und kritischere Käufer bei Amazon

20. August 2019 Posted by Stefan Pfeiffer

Ein kleiner Rückblick auf Beiträge und Nachrichten rund um soziale Medien, Marketing und Digitalisierung der vergangenen Tage.

KI und Journalismus: Fakt

Künstliche Intelligenz und Journalismus habe ich ja hier schon öfters behandelt. Künstliche Intelligenzen können und werden Inhalte erstellen. Und die Deutschen akzeptieren das mehr und mehr, so eine aktuelle, repräsentative Online-Umfrage von nextMedia im Auftrag von Statista. Lead schmeisst mit dem Begriff Robo-Journalismus um sich. Wenn es denn sein muss.

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Quelle: nextMedia

Und die Deutschen erscheinen sogar sehr informiert und erwachsen: Faktenbasierte Nachrichten wie Verkehrsmeldungen oder Wetterberichte lassen sie sich durchaus von KI liefern. Bei „tiefergehenden“ oder Kreativität fordernden Inhalten sind sie misstrauischer. Und sie wünschen sich laut Studie, dass Inhalte, die von einer KI erzeugt wurden, auch entsprechend gekennzeichnet werden.

Wie habe ich mal aus Perspektive eines Journalisten geschrieben: Journalisten werden sich differenzieren müssen. Das reine Runterschreiben von standardisierbaren Nachrichten wird bald von Systemen der künstlichen Intelligenz übernommen. Die Einordnung aber, das ist ureigenes Differenzierungsmerkmal des Journalisten.

Mehr und mehr akzeptiert: Mit KI kommunizieren

Doch zurück zur Online-Umfrage: Demnach akzeptieren auch mehr und mehr Personen, mit Künstlicher Intelligenz zu kommunizieren. Laut Studie sind es nun 83 Prozent, ein Zuwachs um 25 Prozentpunkte innerhalb eines Jahres. Tut man ja auch schon bewusst oder unbewusst: auf dem Smartphone, mit dem Chatbot, durch Sprachassistenten und „smarte“ Lautsprecher.

Lasse das Experiment beginnen: KI in Marketing und Vertrieb

Dazu passt auch der Beitrag von Gabriele Horcher von der Kommunikationsagentur Möller Horcher auf HORIZONT Online. Sie skizziert einige der sich ausweitenden Einsatzgebiete und mahnt an, dass Sales-, Marketing-, Service- und Kommunikations-Abteilungen den unaufhaltsamen Trend zur Nutzung neuer KI-Technologien nicht verschlafen und unbedingt mit dem Experimentieren beginnen sollten:

Um im Wettbewerb der Zukunft zu bestehen, ist es für Unternehmen unerlässlich, sich jetzt mit den Möglichkeiten von Künstlicher Intelligenz auseinanderzusetzen, im Hinblick auf die eigenen Kommunikations-Szenarien ebenso wie in Hinsicht auf die Informationsbedürfnisse und die präferierten Anwendungen ihrer Zielgruppe.

über Technologie: Wie Künstliche Intelligenz die Kommunikation verändert

Nicht vorbereitet für das digitale Marketing-Zeitalter?

Da schließt sich schnell die Lücke zum gerade veröffentlichten Teil1 des Marketing Entscheider Radars 2019, den die Unternehmensberatung Brain Consulting veröffentlicht hat. Mehr als die Hälfte der Marketingentscheider (56 Prozent) sehen ihr Unternehmen nicht ausreichend für die digitale Marketing-Ära vorbereitet. Da ist die Nutzung von Künstlicher Intelligenz sicher ein Aspekt neben Nutzung anderer Technologien, Herausforderungen wie Datenmanagement, vor allem aber einem verbesserungswürdigen „Digital Mindset“ im Unternehmen und bei den Mitarbeitern. Die Empfehlung von Oliver Mohr, Geschäftsführer des zur der zur Omnicom Media Group Germany gehördenden Beratungshauses Brain Consulting: Externe und auf Digitalisierung spezialisierte Unternehmensberatungen einkaufen ...

KI und Digitalisierung: Thema für das Acoustic Studio auf der DMEXCO

Das sind alles sicher Aspekte, die auf der kommenden DMEXCO diskutiert werden sollten, und wir werden das ein oder andere Thema ganz sicher in unserem Acoustic Studio in Videotalks und Livestreams diskutieren. Die oben erwähnten Experten seien auch hier nochmals explizit zu den Talks eingeladen. Kontakt über alle Kanäle möglich 😉

Themenwechsel zu anderen marketing-relevanten Meldungen, Berichten und Kommentaren:

Xing wächst

Neben dem Gewinn und dem Umsatz steigerte Xing im ersten Halbjahr 2019 auch die Anzahl der Mitglieder. So konnte das Online-Netzwerk in diesem Zeitraum mehr als eine Million neue Mitglieder generieren. Per Ende Juni kam Xing somit auf 16,3 Millionen Mitglieder im deutschsprachigen Raum.

über Geschäft mit Netzwerken: Xing steigert Gewinn um 22 Prozent › absatzwirtschaft

Immer wieder erstaunlich. Xing scheint weiter erfolgreich zu sein. Dabei empfinde ich Xing eher als Friedhof den als vibrierendes Netzwerk, in dem man sich austauscht. Vielleicht suchen und bieten die 16.3 Millionen ja einfach nur neue Stellen an?

Junge Kunden misstrauischer gegenüber Amazon

Ich gebe zu, dass mich dieser Bericht gefreut hat: Laut“Future Shopper“-Report der Agentur Wunderman Thompson ist Onlinehändler Amazon zwar wichtig, aber bei jüngeren Kunden gerät Amazons Nimbus ins Wanken. Regelmäßige Negativschlagzeilen über den Umgang mit Mitarbeitern und zum Datenschutz tragen hierzu wohl bei.

(Stefan Pfeiffer)


Wie der ein oder andere mitbekommen hat, habe ich ja vor kaum 14 Tagen einen neuen Job angetreten: In den kommenden Monaten unterstütze ich das neu gegründete Unternehmen Acoustic beim „Go-To-Market“ insbesondere in Deutschland und Europa. Grund genug, mich noch mehr mit Nachrichten und Berichten aus dem Themenumfeld Marketing und Technologien zu befassen. Und meine entsprechenden „Findings“ werde ich wohl regelmäßig veröffentlichen, hier, vielleicht auch in einem separaten Blog frei nach Konzept, dass ich einmal für den CIOKurator entwickelt habe. Diesmal halt ein CMOKurator oder Marketing-Kurator.

 

 

[EN] 10 Ingredients for a Successful ‘System of Engagement’ in Marketing [Posting]

10. Juni 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

Systems_of_Engagement_-_DNUG_Mai_2014_ppt_-_OpenOffice_Impress

OR

From Mass Marketing to ‘Systems of Engagement’ (with special Focus on B2B)

This article is based on a presentation I gave end May at the DNUG Conference.

 It is no longer possible to ignore the fact that there has been a dramatic change in the way people buy products today due to the Internet, the social web and the wide range of mobile devices with which everyone is always connected. Customers can use the Internet not just to get information about products, but also to see what other people say about a product or a service, both the positive and the negative opinions. It is true that customers have always listened to the recommendations of friends and acquaintances: this restaurant is good, that holiday hotel is great.

But while in the past, customers got such recommendations by talking to other people, today they are passed on through the social web on TripAdvisor, Facebook or in other networks and channels.

Customers today are in a much better position to get better and more in-depth information before they buy a product. And that is what they do, not just as consumers. According to Google and CEB, around 60% of the traditional sales process in B2B sales has simply disappeared. Analysts such as Forrester think that buyers have completed 90% of their decision-making process before they even get in touch with the vendor. And then it is often only a matter of negotiating the price.

This should make people involved in sales and marketing think long and hard and overhaul their strategies. The trend clearly seems to be moving away from traditional mass marketing to a more targeted, personalized and personal customer approach. Instead of reaching out to customers using the old megaphone approach with promotional letters, mass emails, telesales and, more recently, trite promotional messages via Facebook and Twitter, marketers now have to stop and think about how to best approach their customers in future.

The latest research shows that customers are tired of receiving dull, irrelevant promotional messages addressed to everyone and no one in particular. What’s more, data protection regulations are getting tighter. In Germany a company may only send e-mails and e-mail newsletters to customers who actively register for them. And many mailings are picked up by the SPAM filter or are manually put in the trash can (either the digital or the real one in the case of letters sent by post). There are more restrictions on calls from telemarketing agencies too. Germany has become a country where the customer has to explicitly “opt-in.”

Let me make one thing clear: I am not opposed to traditional marketing and certainly believe that mailings, e-mail newsletters and, where applicable, TV commercials and print ads and “real” events still have their place and can make sense. They are still part of a sound marketing mix. But this marketing mix has to be adapted to the demands of the 21st century. We are moving away from the mass-marketing approach, towards direct engagement with customers. Geoffrey Moore has coined the term “systems of engagement” for systems that directly affect people and give them added value. The German word “engagement” also has a positive association, meaning commitment, in this case to the customer, and this is where we need to head in marketing. Other people talk in terms of “outbound and inbound marketing.

Marketers now need to focus on delivering the right information and incentives to the customer at the right time and the right point in their decision-making process. And that is definitely easier said than done. However, a range of surveys and studies are available that analyze which information and contacts the buyer uses at what point. Text100 recently surveyed around 1,900 people on how they make their B2B technology decisions. The results were put into a matrix showing which mechanisms and information are used the most and have the most influence at which point in the decision-making process.

Here are my 10 ingredients for creating an attractive “system of engagement”:

(1) Integrate your company’s owned, paid, earned and social channels

The concept of paid, owned, earned and social channels is no longer new. You have your own sources of information – the classic one here is your own website – you pay for advertisements or advertorials, you hope to earn positive feedback on products, and social channels are having an even increasing impact on decisions. The trick is to make sure that all these aspects of marketing fit together so that, ideally, they complement each other. Every marketing campaign today should include a checklist of what to do, when, and in which area, in order for it to be successful. This should go without saying but, in my experience, it doesn’t.

(2) Make your website THE focus of content, interaction and engagement

A few years ago, the question of whether companies actually still need to have their own website was hotly debated. Surely it could all just be put on Facebook. That’s hokum though: you cannot and should not rely on an external platform. A company needs to have its own website that it actually owns. Of course, this website will not be the same as it was ten years ago. It’s no longer about having a high-gloss brochure online but a platform where customers can find all the information they need without filling out endless registration forms for a download. The website must be continuously analyzed and optimized. It is no longer acceptable for several months to pass before a relaunch project is completed and a new website is rolled out. And, of course, it should be really easy for customers to get in touch with the company.

(3) Content is king – supply your customers with content that is of interest to them

Content marketing” is a term that every marketer should be familiar with by now. That said, it’s surprising how little high-quality content is actually provided most of the time. But white papers, reference reports and videos are just not as easy to produce as mass mailings. Of course, these types of content should not just be found on the company’s own website, but also elsewhere in order to attract more attention. The IBM expert pages in the magazine Computerwoche, for example, try to combine independent, editorial articles with high-quality content and the expert knowledge of IBM, presented in many different forms including videos, surveys and live chats. The focus here is on content and expertise and not bland advertising.

(4) Tell interesting real-life stories

The expression “he’s telling tales” has a distinctly negative connotation, but actually, nothing works like a good story. And they certainly don’t have to be made up. True-to-life stories are an excellent way of relating content in an entertaining and authentic manner and an art which is unfortunately not very widespread in the IT industry or in Germany in general. I think the new “Made with IBM” campaign is exactly the right way to go. Customers, partners and IBM staff tell their stories of how they solved a particular problem and the advantages it brought them. But a 30-second video is not going to cut the mustard here. You have to add meat to the stories in the way of content. Ideally this kind of concept will then go viral, become internalized by the entire system and be used and distributed via websites, communities and social channels.

(5) Offer your customers the most personalized experience possible and understand your customers

The call for marketing to take a more personalized and personal approach has been around for some time. But “personalized” does not just mean addressing the recipient by name, it’s about addressing their particular needs and interests. This may be difficult to do if you don’t have a full customer profile. For example, you may have the report on the visit to a trade show but you don’t know exactly what they have researched on the website and what other information they already have. That’s why IBM has acquired the behavioral marketing expert Silverpop that provides personalized customer engagements in highly scalable environments via the various channels. These solutions gather Big Data, often analyzed in real-time, which is then used by marketing automation tools to supply customers with the content relevant to then.

(6) Understand and track your social business network

Business networks have always played a major role, in the offline world, too. The social web has dramatically increased the power of business networks, making it extremely important for companies to understand the social networks and relationships relevant to their company and their customers. Business partners, competitors, influencers, customers, prospective customers, organizations and associations, your own company and customers are all interacting with one another. From a marketing perspective, this means that you should keep track of the online options available and identify the most relevant sites and communities in which you need to feature.

(7) Find out who has most influence on your customers

In the analysis of the network mentioned above, another important aspect is to identify the top influencers of a particular sector or industry. These are no longer only journalists, traditional consultants and analysts. Many other people and groups have become more influential through the social web. Increasingly, influencers are other customers, bloggers and active community managers. A company needs to identify these people and establish a relationship with them. That’s why I prefer to talk about “influencer relations” rather than “influencer marketing”. What makes these influencers so important?

(8) Understand the influence (and the risks) of recommendations

Where customers are concerned, negative recommendations have at least as much impact as positive ones on purchasing decisions. According to Nielsen, 79% of people in the US trust the recommendations of personal acquaintances and around 50% trust reviews that are placed online. Based on its survey, Text100 says that recommendations from the prospective buyer’s direct area of influence can make or break a purchasing decision. So companies need to provide the influencers with the right key information. This is why clever companies treat influencers with the same attention and care as they do journalists and analysts. Of course, this also opens up room for abuse, with companies trying to buy themselves recommendations or dubious customers threatening companies with bad online reviews.

(9) Encourage your customers to be active

It may be stating the obvious, but it can’t be repeated often enough: nothing beats a satisfied customer. Customer satisfaction surveys and initiatives topped the agenda of every vendor for a long time. I’m not sure this is still the case. So it’s time to refocus: Customers who are satisfied are generally happy to tell other prospective buyers about their positive experience. And, according to the Text100 survey, they often do so on their own initiative, without the company even being aware of it. In my opinion, user groups are among the most effective multipliers. Sure, they can put pressure on a company if they are not happy, but if they are, then they are the best multipliers. So here’s the rule: satisfy your customers first, and then approach them about reference reports and quotes and integrate them in communities. Satisfied customers are the best extended sales arm of your company.

(10) Activate your employees by making sure they are all “social”

But top of the list, even before your customers, are your own employees: you should make sure they are your company’s active and positive advocates. That sounds normal. And it certainly used to be normal, but according to employee (non-)satisfaction surveys, that’s no longer the case. Satisfied, motivated staff are key to the success of every company. If you then motivate and reward them for actively being a brand ambassador out in the big wide world, then you will increase the reach and credibility of your company enormously. The sales staff should be integrated in social channels such as LinkedIn or Xing, and the technical staff need to blog and be involved in communities. R&D staff should apply feedback from customers to product development. HR staff can identify the much talked about “high potentials.” And so on. Of course not everyone is equally suited to being a brand ambassador in the same way but, in principle, they can all contribute.

Marketing in the 21st century, the “social era”, has definitely not got any easier. The traditional channels and measures are still relevant, but the digital and social channels need to be added to the marketing portfolio. The Internet and the social web have radically changed the sales process. Prospective buyers get their information from the web, not by visiting trade shows or events as they did in the past. And they don’t just get information, they also get opinions. This makes it essential for companies to be active on the web. By active I mean listening on the one hand, and being visible and present on the other, providing valuable information from their own experts, in communities or through positive customer statements. The one thing to remember is that the relation to the customer is paramount. The companies that flourish are the ones that listen to their customers properly, online and offline, that take care of them and are dedicated to them.

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Filed under: English Tagged: CMO, Digital Marketing, featured, Marketing, SocBiz, Social Media

[EN] Marketing in the ‘Social Age’ | My Blog Entries as eBook

28. Mai 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

MarketingI am a child of the Email Age, used to email newsletters, to direct mail and onsite events. Then the Web and this Social media-thing came along dramatically changing the world of Marketing, in B2C and B2C. And I am not simply talking about using Facebook or Twitter. We marketers do use these channels, unfortunately often wrong not understanding that we have to change from the world of Mass Marketing and pre-written Marketing messages to a Person-2-Person real-time communication delivering content and value to our customers.

This eBook is a selection of my English language postings around Marketing and related topics.

[EN] Marketing in the ‘Social Age’ | My Blog Entries as eBook


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[EN] 10 Ingredients for a Successful ‘System of Engagement’ in Marketing

22. Mai 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

OR

From Mass Marketing to ‘Systems of Engagement’ (with special Focus on B2B)

This is my presentation from the DNUG – The Collaboration Professionals yesterday. A German language posting has already been published here. Stay tuned: An English version of the article to follow soon:


Filed under: English Tagged: CMO, Digital Marketing, DNUG, featured, Marketing, SocBiz, Social Media

[DE] 10 Zutaten für den Weg vom Massenmarketing hin zu aktivem Engagement mit dem Kunden

21. Mai 2014 Posted by Stefan Pfeiffer

Systems_of_Engagement_-_DNUG_Mai_2014_ppt_-_OpenOffice_ImpressEs ist nicht mehr zu übersehen: Die Art, wie heute Produkte gekauft werden, hat sich durch das Internet, das soziale Netz und die Vielzahl der mobilen Geräte, mit denen man “always on” sein kann, dramatisch verändert. Kunden haben heute nicht nur die Möglichkeit, sich im Netz über Produkte zu informieren. Sie können dort auch finden, was andere über ein Produkt oder eine Dienstleistung sagen, positiv oder negativ. Schon immer haben Kunden auf das gehört, was ihnen Bekannte und Freunde empfohlen haben. Dieses Restaurant ist gut, dieses Urlaubshotel ist Klasse. Früher eine Empfehlung im persönlichen Gespräch, werden solche Empfehlungen heute mehr und mehr auch im sozialen Netz gegeben, auf TripAdvisor, Facebook oder in anderen Netzwerken und Kanälen.

Kunden haben heute die Möglichkeit, sich besser und tiefer zu informieren, bevor sie ein Produkt kaufen. Und sie tun das auch und auch nicht nur im Konsumentenbereich. Google und CEB sprechen davon, dass im Vertrieb von B2B-Angeboten  rund 60 % des traditionellen Verkaufsprozesses einfach verschwunden sind. Analysten wie Forrester gehen davon aus, dass Käufer schon zu 90 % in ihrem Entscheidungsprozess durch sind, bevor sie überhaupt mit dem Verkäufer sprechen. Oft gehe es dann nur noch um Preisverhandlungen.

Das sollte zu einem intensiven Nachdenken und zu einer Strategieänderung in Vertrieb und Marketing führen. Das Pendel scheint vom traditionellem Massenmarketing zu einer gezielten, personalisierten und persönlichen Ansprache des Kunden zu gehen. Statt mit dem Megaphone-Ansatz, mit Werbebriefen, Massenmails, mit Telefonverkäufern und neuerdings platten Werbebotschafter auch über Facebook und Twitter auf Kunden zuzugehen, müssen sich Marketiers jetzt nachdenken und entscheiden, wie sie ihre Kunden künftig ansprechen müssen.

Wie neueste Studien zeigen sind die Empfänger müde, platte, irrelevante Werbebotschaften im Massenbeschallungsverfahren zu erhalten. Hinzu kommt, dass der Datenschutz mehr und mehr greift. In Deutschland muss man sich aktiv als Kunde anmelden, damit ein Unternehmen einem E-Mails und E-Mail-Newsletter zuschicken darf. Und wie viele Mails landen im SPAM-Filter oder werden händisch (als E-Mail oder oder bei Briefsendungen real) in den Mülleimer geworfen. Auch Anrufe der Telemarketingagenturen sind nicht mehr so einfach erlaubt Deutschland ist zu einem Land des expliziten “Opt-in” geworden.

Um es an dieser Stelle klar zu sagen: Ich bin kein Feind des traditionellen Marketings, glaube durchaus daran, dass Postsendungen, E-Mail Newsletter, wo angebracht auch Fernseh- und Druckanzeigen sowie “richtige” Veranstaltungen ihren Platz haben und Sinn machen können. Sie gehören zu einem vernünftigen Marketingmix. Jedoch muss dieser Marketingmix den Gegebenheiten des 21. Jahrhunderts angepasst werden. Wir bewegen uns weg von der Massenbeschallung hin zum direkten Engagement mit den Kunden. Geoffrey Moore den Begriff “Systems of Engagement” geprägt, die Menschen direkt berühren und ihnen Mehrwert liefern. Ich mag hier durchaus die deutsche Bedeutung: Sich für etwas engagieren – in diesem Fall für den Kunden – hat einen positiven Beigeschmack und genau dahin sollten wir auch im Marketing kommen. Andere sprechen von “Outbound” und “Inbound Marketing”.

Für Marketiers kann es heute nur darum gehen, im Entscheidungsprozess des Kunden zur richtigen Zeit an den richtigen Stellen die wichtigen Informationen und Impulse zu setzen. Das ist nicht immer einfach, doch es gibt heute durchaus eine Reihe vom Umfragen und Studien, die analysieren, welche Informationen und Kontakte der Käufer wann heranzieht. Die Agentur Text100 hat gerade rund 1.900 Personen befragt, wie sie Technologieentscheidungen im B2B-Umfeld fällen. Dabei herausgekommen ist eine Matrix, in welchem Entscheidungsstadium welche Mechanismen und Informationen am meisten genutzt werden und welche den grössten Einfluss haben.

Hier nun meine 10 Zutaten zur Zubereitung eines schmackhaften “System of Engagement”:

(1) Integriere die Owned, Paid, Earned und Social Kanäle Deines Unternehmens

Die Idee von Paid, Owned, Earned und Social ist nicht mehr neu. Man hat seine eigenen Informationsquellen – klassisch die eigene Webseite -, man bezahlt für Anzeigen oder Advertorials, man verdient sich hoffentlich positive Produktbesprechungen und soziale Kanäle spielen eine immer wichtigere Rolle, indem sie Entscheidungen beeinflussen. Der Clou an der ganzen Sache ist jedoch, alle diese Aspekte des Marketings passgenau aufeinander abzustimmen, so dass sie sich im Idealfall ergänzen. Zu jeder Marketingkampagne gehört heute eine Checkliste, was ich wann in welchem Bereich mache, damit die Kampagne erfolgreich ist. Das sollte eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein, ist es aber aus meiner Wahrnehmung durchaus nicht.

(2) Mache Deine Webseite zu DEM Zentrum für Inhalte Content, Interaktion und Engagement

Vor wenigen Jahren wurde durchaus die Frage gestellt, ob man als Unternehmen noch eine eigene Webseite brauche. Das könne man durchaus auch alles auf Facebook verlagern. Mumpitz, man kann und sollte auf keine Fremdplattform bauen und braucht die eigene Webpräsenz, die dem Unternehmen auch gehört. Diese Webseiten sind aber heute andere als die, die sie vor 10 Jahren waren. Es geht nicht mehr um die Hochglanzbroschüre im Netz, sondern um eine Plattform, auf der der Kunde alle für ihn relevanten Informationen findet, auch ohne endlos lange Registrierungsformulare für einen Download ausfüllen zu müssen.  Es ist eine Webpräsenz, die laufend analysiert und optimiert wird. Monatelange Projektzeiten bis eine Webpräsenz neu ausgerollt wird, sind heute nicht mehr akzeptabel.  Natürlich muss es dem Kunden einfach möglich sein, mit dem Unternehmen Kontakt aufzunehmen.

(3) Inhalte sind König – Beliefere Deine Kunden mit den Inhalten, die sie interessieren

Content Marketing” ist schon seit einiger Zeit auf dem Radarschirm jedes Marketiers. Um so erstaunlicher, wie wenig qualitativ hochwertige Inhalte noch immer geliefert werden. White Paper, Referenzberichte oder auch Videos sind nun einmal nicht so einfach zu produzieren, wie das Massenmailing. Und natürlich dürfen diese Inhalte nicht nur auf der Webseite des Unternehmens zu finden sein. Auch an anderen Stellen sollten sie eingestellt werden und für Aufmerksamkeit sorgen. Die IBM Experts-Seiten bei Computerwoche sind ein Beispiel, wo versucht wird unabhängige, redaktionelle Beiträge mit hochwertigen Inhalten und Expertenwissen der IBM – von Video, Umfragen  bis LiveChat – zu kombinieren. Die Inhalte und Expertise – nicht die plakative Werbeaussage – stehen dabei im Vordergrund.

(4)  Erzähle interessante Geschichten aus dem realen Leben

Der erzählt ja Geschichten. Diese Formulierung hat einen negativen Beigeschmack, doch meiner Meinung nach zu Unrecht, denn bei guten Geschichten geht es nicht darum, zu fabulieren. Geschichten aus dem prallen Leben sind hervorragende Möglichkeiten, Inhalte unterhaltsam und authentisch zu vermitteln, eine Kunst, die in der IT-Branche und auch in Deutschland leider viel zu wenig verbreitet ist. Die neue “Made with IBM”-Kampagne geht meiner Meinung nach genau den richtigen Weg. Kunden, Partner und IBMer erzählen ihre Geschichte, wie sie ein besonderes Problem gelöst haben und was es gebracht hat. Nur  darf das nicht mit den 30-sekündigen Videospots beendet sein. Die Geschichten müssen tiefer inhaltlich unterfüttert werden. Im Idealfall geht ein solches Konzept viral, wird vom ganzen Ökosystem verinnerlicht, genutzt und über Webseite, Communities und soziale Kanäle verbreitet.

(5) Biete Deinen Kunden die höchst mögliche personalisierte Erfahrung und verstehe Deine Kunden

Personalisierung und persönliche Ansprache sind ein Anspruch, der schon seit einiger Zeit ans Marketing gestellt wird. Doch oft ist es mit der persönlichen Anrede getan und auf die Bedürfnisse und Interessen des Adressaten wird wenig eingegangen. Das mag einerseits daran liegen, dass das vollständige Bild des Kunden nicht präsent ist. Man hat zwar den Besuchsbericht von der Messe, weiss aber nicht, was er schon auf der Webseite recherchiert hat und welche Infos er bereits hat. Nicht umsonst kauft eine IBM ein Unternehmen wie den Behavioural Marketing-Experten Silverpop zu, deren Lösung skalierbare, über die verschiedenen Kanäle gehende Personalisierung bietet. Hier wird durchaus “Big Data” gesammelt, oft in Echtzeit analysiert, um ihn dann über Marketing Automation-Werkzeugen mit für ihn relevanten Inhalten zu bedienen.

(6) Verstehe und verfolge Dein geschäftliches Social Business Netzwerk

Geschäftliche Netzwerke haben schon immer eine wichtige Rolle gespielt, auch in der “Offline”-Welt. Gerade durch das soziale Netz hat sich deren Bedeutung dramatisch potenziert. Deshalb ist es für Unternehmen extrem wichtig zu verstehen, in welchen sozialen Netzwerken und Beziehungsgeflechten man sich als Unternehmen und sich seine Kunden bewegen. Geschäftspartner, Wettbewerber, Meinungsmacher, Kunden, Interessenten, Verbände und Vereinigungen, das eigene Unternehmen, Kunden und interagieren miteinander. Aus Marketingsicht gilt es hier, zumindest den online verfügbaren Aspekt laufend zu verfolgen, und beispielsweise die wichtigsten Plätze und Communities zu finden, wo man selbst präsent sein sollte.

(7) Finde heraus, wer Deine Kunden beeinflusst

Bei der gerade angesprochenen Analyse des Netzwerkes ist ein weiterer wichtiger Aspekt, die wichtigsten Meinungsmacher – die sogenannten “Influencer” – in einem Segment oder einer Industrie zu ermitteln. Dies sind heute nicht mehr nur Journalisten, klassische Berater und Analysten. Durch das soziale Netz haben viele andere Personen und Gruppen an Einfluss gewonnen. “Influencer” sind mehr und mehr andere Kunden, auch Blogger und aktive Community Manager. Genau diese Personen muss ein Unternehmen identifizieren und zu ihnen eine Beziehung aufbauen. Deshalb spreche ich auch lieber von “Influencer Relations” denn von “Influencer Marketing”. Warum sind diese Meinungsmacher so wichtig?

(8) Verstehe den Einfluss (und das Risiko) von Empfehlungen

Insbesondere dann, wenn es Kunden sind, beeinflussen die positiven, aber auch negativen Empfehlungen dieser Meinungsführer maßgeblich Kaufentscheidungen. In den USA vertrauen laut Nielsen 79 % den Empfehlungen von persönlichen Bekannten und rund 50 % trauen Bewertungen, die online abgegeben werden. Text100 schreibt gar basierend auf seiner Umfrage, dass Empfehlungen aus dem direkten Einflussgebiet des potentiellen Käufers den entscheidenden Kick für oder gegen einen Kauf geben können. Also gilt es für Unternehmen, den “Influencern” die richtigen und wichtigen Informationen zur Verfügung zu stellen. Nicht umsonst behandeln die cleveren Unternehmen unterdessen Meinungsführer analog zu Journalisten und Analysten. Klar ist auch, dass Schindluder zu treiben versucht wird. Unternehmen versuchen ebenso Empfehlungen zu kaufen wie unseriöse Kunden Unternehmen mit schlechten Onlinebewertungen drohen.

(9) Ermutige Deine Kunden, aktiv zu sein

Banal, aber es kann nicht oft genug wiederholt werden: Es gibt nichts besseres als zufriedene Kunden. Lange Zeit waren Kundenzufriedenheitsbefragungen und -initiativen ganz oben auf der Agenda jedes Anbieters. Dies scheint mir ein wenig nachgelassen zu haben. Deshalb nochmals refokussieren: Kunden, die zufrieden sind, geben in der Regel gerne anderen Interessenten Auskunft. Und das tun sie sogar – so die Text100 Umfrage – ungefragt, ohne dass es der Anbieter weiss. Aus meiner Sucht gibt es kaum bessere Multiplikatoren als Anwendervereinigungen. Ja, bei Unzufriedenheit können sie auch Druck auf einen Anbieter ausüben. Im positiven Falle sind sie jedoch die besten Multiplikatoren. Also: Kunden zufrieden stellen, sie auf Referenzberichte und -zitate ansprechen und sie in Communities einbinden. Zufriedene Kunden sind der beste verlängerte (nicht nur) Vertriebsarm ihres Unternehmens.

(10) Jeder Mitarbeiter ist “social” – Aktiviere Deine Mitarbeiter

Und klar, vor dem Kunden sollten eigentlich die eigenen Mitarbeiter als positiv sprechende Advokaten gewonnen werden. Das klingt normal. Das war früher auch einmal normal, aber angesichts der (Un-)Zufriedenheitsumfragen von Mitarbeitern ist es nicht mehr normal. Zufriedene, motivierte Mitarbeiter sind im ureigensten Interesse eines Unternehmens. Werden Sie dann noch motiviert und dafür belohnt, als Markenbotschafter draussen aktiv zu sein, so potenzieren sie die Reichweite und Glaubwürdigkeit eines Unternehmens enorm. Der Vertriebler sollte in sozialen Kanälen wie LinkedIn oder Xing vernetzt sein, der technische Experte bloggen und an Communities teilnehmen. Forschung und Entwicklung können sich Rückmeldung der Kunden für die Produktweiterentwicklung einholen. Der Personaler kann die berühmten “High Potentials” identifizieren. Und so weiter, und so fort. Klar muss auch sein, das nicht jeder in gleicher Weise mit gleichen Fähigkeiten Markenbotschafter sein kann, aber im Prinzip kann jeder ein Stückchen beitragen.

Marketing ist im 21. Jahrhundert, im “sozialen Zeitalter” sicher nicht einfacher geworden. Zu den traditionellen Kanälen und Massnahmen, die auch weiter bespielt werden müssen, sind die digitalen und sozialen Kanäle hinzu gekommen, die auch in das Portfolio aufgenommen werden müssen. Das Internet und das soziale Netz haben den Verkaufsprozess radikal geändert. Interessenten holen sich ihre Informationen im Netz und kommen nicht mehr wie früher auf die Messe oder zur Veranstaltung, um sich dort zu informieren. Sie holen sich nicht nur Informationen. Sie holen sich vor allem auch Meinungen ein. Deshalb ist es ein Muss für Unternehmen, im Netz aktiv zu sein. Aktiv sein, heisst einerseits zuhören, andererseits auch selbst visibel und präsent zu sein, durch werthaltige Informationen, durch eigene kompetente Experten, in Communities oder durch positive Kundenäußerungen. Bei all dem sollte aber eines nicht vergessen werden. Die Beziehung zum Kunden muss im Mittelpunkt stehen. Wer seinen Kunden real und online zuhört, wer sich um sie kümmert, wer sich für sie engagiert, der wird erfolgreich sein.

Hier sind noch einmal in der Übersicht meine 10 Zutaten für Marketing im sozialen Zeitalter, Zutaten für ein "Systems of Engagement"

Hier sind noch einmal in der Übersicht meine 10 Zutaten für Marketing im sozialen Zeitalter, Zutaten für ein “Systems of Engagement”

 


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[EN] Can’t you get it into your head? email and social media represent two entirely different marketing tools!

28. Januar 2014 Posted by StefanP.

This week I found myself buried in emails. A study by ExactTarget predicts that in 2014 marketers will send out even more emails, while McKinsey writes “email rocks” and recommends we all stick with marketing via email. Social media, it says, doesn’t get anywhere near the conversion rates of email. The sobering graph below demonstrates this all too clearly.

 Why_marketers_should_keep_sending_you_e-mails___McKinsey___Company_-_Mozilla_Firefox__IBM_Edition

Ouch! There I’ve been, preaching the social business gospel all this time, and then this! But let’s just take a step back here. I think there might be a fundamental misunderstanding going on. Social media and email are completely different marketing tools in so many different ways, and it seems to me that many marketers and even many so-called experts have failed to understand this.

Oh and, by the way, not all social media is created equally. There are major differences between social networks, Twitter, communities and blogs. But the one thing they have in common is that they are not really – or not at all – the appropriate tools for outbound marketing. That is the strength of email, which is the most direct way of reaching a potential customer, similar to a phone call from a call center or a sales rep. It might be a “cold” email (like a “cold” call), or it might be a “warm” contact between a company and a customer who already know each other. As McKinsey correctly points out, some of this is conducted very messily and emails work much better as marketing tools if they are properly personalized, really reflect customers’ needs, and skillfully use the data available on each customer for targeted communications. On top of that, companies need to learn to continually evaluate the success of their email campaigns.

But what about social media? If I look at my own behavior, I have to confirm what McKinsey says. Every now and again I order a bottle of wine from various online shops. I have never ordered one on the basis of an ad on Facebook or Twitter. I have, however, responded to the occasional ad I received by email. (Although I should point out that 95 percent of the emails end up in the trash for being boring, impersonal, or just plain platitudinous.) However, now comes the “but…” as regards social media: I have ordered lots of wines because I read a review online, primarily on a blog. Usually these reviews come from people that I regard as relatively independent, competent and eloquent. I then order a wine from the shops they recommend and if I like it, I order more.

Without wanting to suggest I am absolutely representative of everyone else, I would say that this is precisely the gist of the matter. Social channels rarely lead to direct conversions and sales, but the recommendations of experts and well-written blogs can indirectly lead to a sale via word of mouth. Wine lovers will then either follow a link in the review or search for a recommended wine in a search engine. In the case of direct links, the operator of the online shop can determine this is what triggered the purchase, but clearly not in the case of an Internet search. Some bloggers and some online wine shops also use discount codes that allow them to track where a customer has come from, and some online shops publish newsletters where they cite experts and make reference to reviews.

What can we learn from this (other than that I like wine)? email newsletters and emails remain a valuable means of customer conversion, but they could be improved by offering more relevant and targeted content. Social channels play a secondary role in customer conversion, influencing purchasing decisions indirectly via video commentary, product reviews and community discussions. This is precisely how social channels should be understood and used. It is also the reason why they are vitally important and becoming ever more so. They are the place where opinion – that “word of mouth” factor – is formed, and that is why they should not be neglected in either B2C or B2B communications in the social age.

To be successful in social media, it is not enough to maintain corporate Twitter, Facebook and Google+ channels or to inundate customers with marketing emails. Businesses enjoy far greater success if their experts are visible and approachable, ideally on the platforms and in the communities where potential and existing customers are active. It is also crucial that experts network with “influencers,” opinion formers in their field, and maintain regular contact and exchange with them on relevant issues. To achieve this, businesses have to allow their experts the time to keep up a presence on these platforms and engage in dialogue with “influencers.” This is not something they can fit in between other jobs, and should also not be viewed as an optional leisure-time activity. Instead, it should be considered an integral part of work in the social age.

It is crucial that marketing departments and particularly marketing executives finally understand the correct significance of social media.

  • Social media does not replace, but rather complements email.

  • Social media is an essential tool for forming opinions, dominating “word of mouth” activity and earning recommendations.

  • The success of social media cannot be measured using conventional success criteria (conversion, etc.). At best, quantitative criteria like the number of followers or fans provide helpful metrics.

  • Successfully utilizing social media does not mean sending out marketing updates via corporate Twitter or Facebook channels, thus creating a new form of “social spam” alongside email spam.

  • Business will be successful in social media if their employees are available and active where their existing and potential customers are.

  • email newsletters should be more personal and provide existing and potential customers with relevant content.

  • Social media, email, SEO and a company website all form part of the marketing mix, and businesses should be engaged in all of these areas.


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[DE] Bitte endlich kapieren: E-Mail und Social Media im Marketing sind grundlegend verschiedene Werkzeuge

20. Januar 2014 Posted by StefanP.

E-Mail hat mich diese Woche eingeholt. Eine Studie von ExactTarget sagt voraus, dass Marketiers in 2014 noch mehr E-Mails verschicken werden. Und McKinsey schreibt “E-Mail rocks” und fordert dazu auf beim Versenden von E-Mail zu bleiben. Social Media bringe bei weitem nicht die Konvertierungsraten wie es E-Mail tue. Die abgebildete Grafik ist diesbezüglich sogar erschreckend:

Why_marketers_should_keep_sending_you_e-mails___McKinsey___Company_-_Mozilla_Firefox__IBM_Edition

Au weia. Da predige ich nun schon seit geraumer Zeit die “Social Business”-Message und dann das. Aber mal einen Schritt zurück. Ich glaube, dass hier ein fundamentales Missverständnis vorliegt.  Social Media und E-Mail sind in vielerlei Beziehung grundlegend verschiedene Marketingwerkzeuge und mir scheint, dass dies von vielen Marketiers und auch sogenannten Experten noch nicht verstanden wurde.

Und nebenbei gesagt: Social Media ist auch nicht gleich Social Media. Es gibt fundamentale Unterscheide zwischen sozialen Netzwerken, Twitter, Communities und Blogs. Alle haben jedoch gemeinsam, dass sie keine bzw. nur mässig geeignete Werkzeuge für Outbound Marketing sind. Genau dort liegt aber die Stärke von E-Mail. E-Mail ist die direkteste Ansprache eines potentiellen Kunden, vergleichbar mit dem Telefonanruf des Call centers oder Vertrieblers. Mal ist es eine ‘Cold E-Mail’ (analog zum ‘Cold Call’), mal eine schon warme Kontaktaufnahme, da man den Kunden schon kennt und umgekehrt. Und wie McKinsey korrekt schreibt, liegt vieles im Argen und man kann E-Mails als Marketinginstrument noch deutlicher verbessern, in dem man wirklich personalisierte E-Mails verschickt, die wirklich auf die Bedürfnisse des Kunden eingehen, die Daten nutzen, die man über den Kunden hat und so gezielt Kunden anspricht. Zudem müsse man ständig lernen, erfolgreiche und nicht erfolgreiche E-Mail-Kampagnen laufend bewerten.

Doch was ist denn nun mit Social Media? Wenn ich mich selbst anschaue, kann ich McKinsey nur bestätigen. Ab und an bestelle ich mir eine Flasche Wein bei verschiedenen Online-Händlern. Noch nie habe ich dabei direkt aufgrund einer Ansprache auf Facebook oder Twitter bestellt. Jedoch habe ich durchaus auf die ein oder andere Ansprache per E-Mail reagiert (wobei auch hier 95 % der E-Mails wegen Langweiligkeit, Unpersönlichkeit und platter Werbebotschaften im Papierkorb landen). Jetzt kommt jedoch das Social-Media-aber … Ich habe viele Weine geordert, weil ich im sozialen Netz, vorwiegend in Blogs, eine Weinbewertung gelesen habe. Meist sind das Bewertungen von Personen, die ich als relativ unabhängig, kompetent und eloquent einstufe. Dadurch sind dann besagte Shops zu Erst- und Folgebestellungen gekommen.

Ohne mich hier als repräsentativ zu bezeichnen, ist genau das des Pudels Kern. Soziale Kanäle führen in den seltensten Fällen zu direkten Konvertierungen und Verkäufen. Die Empfehlungen durch Experten und inhaltlich ansprechend gemachte Blogs, das ‘Word of Mouth’ über gute Weine hat jedoch den kauf veranlasst. Die Bestellung wurde dann entweder ausgelöst, in dem ein Link in der Weinbesprechung direkt genutzt wurde oder indem eine Suche nach dem Wein abgesetzt wurde. Bei direkter Verlinkung kann das sicher auch vom Shopbesitzer nachvollzogen werden, bei der Suche natürlich nicht. Manche Blogger und Online-Weinseiten verwenden auch Rabattcodes, durch die dann nachvollzogen werden kann, woher eine Bestellung kommt. Einige der Online-Shops verweisen auch schon in ihren eigenen Newslettern die Reputation der Experten und verweisen auf solche Weinbesprechungen.

Was ziehen wir also heraus (außer, dass ich Wein mag)? E-Mail-Newsletter und E-Mails behalten ihren Wert zur Konvertierung von Kunden, sollten aber qualitativ besser werden, relevantere und persönlichere Inhalte bieten. Soziale Kanäle spielen in der direkten Kundenkonvertierung eine untergeordnete Rolle, beeinflussen aber quasi im Hintergrund durch dort veröffentlichte Besprechungen, durch Bewertungen und Communities den Kauf. Und genau so muss man soziale Kanäle verstehen und einsetzen. Dies ist auch der Grund, warum sie so wichtig sind und immer wichtiger werden. Dort wird die Meinung, das ‘Word of Mouth’ gemacht und das kann man heute im ‘sozialen Zeitalter’ weder in B2C noch in B2B vernachlässigen.

Um in Social Media erfolgreich zu sein, genügt es auch nicht, Unternehmenskanäle auf Twitter, Facebook oder Google+ zu betreiben und mit Marketingnachrichten zu füttern. Erfolgreich werden Unternehmen dann sein, wenn fachlich kompetente Experten visibel und ansprechbar sind, möglichst auf den Plattformen und in den Communities, in denen potentielle Kunden und Kunden aktiv sind. Daneben ist es extrem wichtig, dass sich Experten mit den ‘Influencern’, den Meinungsmachern in den jeweiligen Sachgebieten vernetzen und mit ihnen im regelmässigen Kontakt und fachlichen Austausch stehen. Dafür – für die Präsenz auf relevanten Plattformen und die Vernetzung mit ‘Influencern’ – müssen Unternehmen ihren Experten die entsprechende Zeit, Arbeitszeit einräumen. Das macht man nicht nur mal so nebenher und es ist ganz sicher keine Freizeitbeschäftigung, sondern Bestandteil des Jobs im ‘sozialen Zeitalter’.

Unabdingbar ist, dass das korrekte Verständnis von Social Media endlich in den Marketingabteilungen und dort insbesondere auf der Chefebene Einzug hält:

  • Social Media ersetzt E-Mail nicht, sondern ist komplementär.
  • Social Media ist unverzichtbar, um Meinung zu machen, ‘Word of Mouth’ zu dominieren und Empfehlungen zu ‘earnen’.
  • Der Erfolg von Social Media ist mit den herkömmlichen Erfolgskriterien (Konversion etc.) nicht zu messen. Quantitative Kriterien wie Anzahl der Follower und Fans sind maximal eine Hilfsmetrix.
  • Der eigentliche Erfolg von Social Media liegt nicht darin, über Unternehmenskanäle auf Twitter oder Facebook Marketingnachrichten und nach E-Mail SPAM nun auch Social SPAM zu verbreiten.
  • Unternehmen werden dann auf Social Media erfolgreich sein, wenn Mitarbeiter als Experten an den Stellen verfügbar und aktiv sind, wo Kunden und Interessenten sind.
  • E-Mail Newsletter müssen Kunden und Interessenten persönlicher ansprechen und relevantere Inhalte liefern.
  • Social Media, E-Mail, SEO, eigene Webseite sind alle Bestandteil des Marketingmix und müssen auch alle betrieben werden.

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[EN] Automating the Lead-to-Revenue-Management in B2B | Forrester Research

30. Dezember 2013 Posted by Stefan Pfeiffer

The new digital world empowers business buyers with access to tools and information that help them explore solutions prior to engaging in any sort of formal purchase process. We\’ve all seen research about how buyers progress much further in decision making before talking to sales for the first time. To buck this trend, marketers must find ways to cultivate customer interest and convert prospects into qualified leads. Marketing automation — or, as we like to think of it here at Forrester, lead-to-revenue management (L2RM) — now becomes essential to standardizing, automating, and scaling the practices needed to engage with customers across their life-cycle.

via From Revenue To Life-Cycle Management: 2014 Investment Imperatives For B2B CMOs | Forrester Research.

If we talk about B2B: Can we really talk about automation or is it more a 1:1 communication? Instead of trying to SPAM potential buyers with potentially interesting information, we should consider to start a real dialogue with them. What is your opinion on it?

P.S. I may be wrong with this assumption for B2C. Or not?


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[EN] B2B CMOs: From “The Lead” to the Buyer’s Journey

29. August 2013 Posted by StefanP.

Marketing needs to stop focusing on “The Lead” and start acting as a trusted resource not just for prospects and customers but also internally. Social media, transparency and buyer control have fundamentally changed marketing. Branding has been replaced by buyer enablement and delivering on expectations of outcomes, proof proofs, value and experience.

The buyer expects that suppliers intimately understand their business, how they define value and deliver on those expectations throughout the lifetime of the relationship. Any change in that experience impacts trust, credibility and, ultimately, the buyer’s confidence. Only by being relevant, responsive and reliable can B2B CMOs turn hard earned credibility into trust, internally as well as with buyers.

Ironically, the starting point for becoming a trusted partner is the same as beginning the transformation into a customer-obsessed organization. It begins with an intimate understanding of the buyers’ journey and operationalizing it externally as well as internally.

via What Successful B2B CMOs Will Do in 2014.

Take the statement in bold: I am not sure if the majority of our CMOs have got this. Seems, we are still living in the world of old metrics, lead and pipeline counting. Measurement is important, but we should adapt  the means to the  end and not do measurement for measurement purpose only.


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[EN] Prospects You Lose Locking Your Content Behind a Form | Social Media Today

7. August 2013 Posted by StefanP.

Interesting posting by Augie Ray on SocialMediaToday laying out the well-known (Marketing) challenge: When do you give away content for free and when are you collecting contact information to proof lead generation. For sure not a scientific poll, but nevertheless the results are interesting :

Only one in eight people will automatically furnish their contact information to access desired content.

Almost twice as many people will automatically leave a site as will furnish their contact information.

The largest share of people (one in four) may share their contact information, provided they trust the firm. …

One in five will leave the site and seek the information elsewhere. I will typically do this myself, and most of the time I am successful in finding the content without navigating through the contact form.

While I didn’t ask it explicitly in the poll, a significant number of people will simply lie, completing the form with false information. (How much value are marketers really getting from their forms if bad records are added to the database?)

… It is easy enough to measure the amount of inbound traffic to a landing page containing a form and compare that to the number of downloads or completion rate of the form. The wider the gap, the more the brand should consider the disadvantages versus the benefits.It is also important to remember that in the social age there are other ways to identify and build relationships with people who download your firm’s content. Many folks who find your information interesting will share it. If you are listening on Twitter and to the larger social web, it is possible to engage and know the people who not only accessed your content but found it valuable enough to share.

via Prospects You Lose Locking Your Content Behind a Form | Social Media Today.

Well, Augie describes, that there are other ways to connect to people downloading content (without having them fill out extensive forms, and by the way: not only my company is famous for these forms …). BUT: These ways are much more time consuming. On top of simply having the contact information by a form and try to contact the new lead, you need to do Social Media listing and build a relationship through Social. It takes much longer. With a form you immediately have the contact and it counts as prospect.  And guess what today’s marketers are measured on? Number of leads, pipeline generated. The weekly dashboard looks much better. Green color is better than read color in your spreadsheet.

I strongly believe in Social and in providing quality content for free to build trusted relationships and farm the market. But I know what we are measured the latest quarterly, most of the time monthly or weekly: How much new pipeline did you generate? How many new leads did you generate? So it is not surprising to see extensive forms when trying to download content. For a marketer it seems to be better to grab 1 out of 8 potential leads and document this lead instead of trying to build a relationship to the 8 …

We still fail to convince our management on the value of farming. Management, Controlling wants to harvest immediately, not to farm mid-term. They want to demonstrate immediate ROI and success. Immediately collected leads seem to be more valuable than visitors. And influence still is hard to be measured. Modern analytics is more and more capable to help: You are able to “know” your potential customer and provide him with the “next valuable information” based on the data you collect on your website. But this again needs patience, more time until Marketing is able to demonstrate success. We all know the more and more upcoming sensitivity of our prospects on Data Privacy, but I strongly believe in Relationship and Influencer Marketing in the Social Age. The challenge is how to proof (fast) success and ROI. It is a Social age we are living in. But it is also an age of Quarterly Results. This is the most important quarter in the history …

Interested to hear your thoughts!

Here a good infographic on Inbound Marketing:

by The Whole Brain Group, which breaks down Inbound Marketing in 5 easy steps. (via SocialMediaToday)


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[DE] Der Marketier: Ein kleiner Karajan oder 10 Schritte zur Digitalen Marketingstrategie

22. Mai 2013 Posted by StefanP.

Der Marketingmix machts - der Marketier ist der Dirigent, der richtig orchestrieren muss

Der Marketingmix machts – der Marketier ist der Dirigent, der richtig orchestrieren muss

Digitales Marketing wird – davon bin ich fest überzeugt – in den kommenden Jahren immer wichtiger werden. Unternehmen müssen jedoch von dem Einzelansatz – ich mache mal Social Media, verschicke E-Mail Newsletter, betreibe Search Engine Optimization … – zu einem integrierten Ansatz kommen, in dem die einzelnen Komponenten eng miteinander verzahnt und integriert sind. Da sind wir in der Regel meist noch sehr entfernt von. Hier meine 10 Thesen, was man heute beim Digitalen Marketing beachten sollte:

1. Bringen Sie Ihr Haus in Ordnung. Und Ihr Haus ist Ihre Webpräsenz. Vor Jahren wurde noch diskutiert, ob man überhaupt noch eine Webseite brauche und nicht besser alles auf Facebook verlagere. War damals schon Mumpitz und ist es auch heute, wo doch angeblich gerade immer mehr Jüngere Facebook verlassen. Die eigene Webseite ist und bleibt das digitale Zentrum Ihres Universums. Deshalb sollte diese Webseite immer aktuell sein (ist bei weitem nicht selbstverständlich) und sollte den Besuchern für sie relevante, personalisierte Inhalte bieten. Viel zu viele Webseiten sind immer noch “nur” schöne, bunte Schaufenster. Nicht falsch verstehen: Webseiten sollten optisch attraktiv und vor allem auf allen Endgeräten (Stichwort wachsende Flut von mobilen Endgeräten und mobiler Nutzung) gut lesbar sein.  Aber sie müssen wie oben erwähnt vor allem wertvolle Inhalte bieten, die die Besucher interessieren und an die Seite und Ihr Unternehmen fesseln.

Und Ihre Webseite muss (natürlich abhängig von Ihrem Geschäft) interaktiv und kommunikativ werden, Ihnen die Möglichkeit geben, mit den Besuchern direkt in Kontakt zu treten. Was heisst das? Bieten Sie den Besuchern an den richtigen Stellen an, mit einem Ihrer Mitarbeiter direkt in Echtzeit zu chatten. Integrieren Sie eine Click-to-Call-Funktionalität, so dass man Ihre Mitarbeiter direkt anrufen können. Dies sind nur zwei Möglichkeiten, um Kontakt zu bekommen..

2. Das kommt jetzt direkt nach der eigenen Webseite, gilt aber generell nicht für alle Taktiken im Bereich Digitales Marketing. Stellen Sie das zeitnahe Nachverfolgen von relevanten Kontakten sicher, das Follow-Up. Ich habe es schon zu eher nicht digitalen Zeiten erlebt, dass Leads und Kontakte nach einer Messe einfach erst einmal liegen blieben. Wo auch immer, im Marketing oder auf dem Schreibtisch eines Vertrieblers, der zu viel zu tun hatte, um den Kontakt anzurufen. Deshalb ist das A und O jeder Massnahme, das sogenannte und zeitnahe FollowUp von Kontakten sicher zu stellen. Es muss absolut klar und nachvollziehbar sein, wer gewonnene Kontakte unmittelbar nachverfolgt. Klingt banal, ist es aber nicht.

3. Natürlich sollte Ihre Webseite mit den wichtigsten sozialen Medien im Sinne von Sharing und Liken integriert sein. Das ist heute ein No-Brainer. Ja, und eine Facebook-Unternehmenseite macht oft Sinn. Aber diese Facebook-Seite ersetzt nicht – wie oben geschrieben – die eigene Webseite. Die gehört ihnen. Die haben sie unter Kontrolle. Soziale Kanäle wie Facebook-Seiten sind Multiplikatoren und die Chance zur Kommunikation und zum Dialog. Sie brauchen aber auch Aufmerksamkeit und Ressourcen. Auch hier gilt wie beim generellen Follow Up: Kommentare und Anfragen, die über Facebook, Twitter oder Google+ gestellt werden, sollten, ja müssen zeitnah bearbeitet werden.

4. Hier muss natürlich auch das Stichwort Social Media Monitoring fallen. In meinen Vorträgen zitiere ich hier immer die Sachsenhäuser Philosophie Immer horche, immer gucke. Das trifft es auch sehr gut. Es sollten Mechanismen und Tools eingesetzt werden, die verfolgen, was auf den eigenen Kanälen und was im grossen weltweiten Netz rund um die eigenen Produkte, das eigene Unternehmen und das eigene Marktsegment passiert. Es soll Unternehmen geben, die erst nach Eskalationen und Krisen wahrgenommen haben, dass und was da “draussen” über sie geschrieben und kommentiert wurde. Das darf natürlich nicht passieren. Deshalb ist ein Social Media Monitoring unbedingt notwendig. Dies kann vom Monitoren der eigenen Kanäle (siehe oben) über die Beobachtung dessen, was über die eigenen Produkte und das Unternehmen geschrieben wird bis zur methodischen Verfolgung des eigenen Marktsegments und dem Monitoring von für Ihr Unternehmen wichtigen Communities reichen. Wie weit das Monitoring reichen soll, muss definiert werden. Wichtig zu wissen ist, dass man auch klein, teilweise mit kostenlosen Werkzeugen anfangen kann.

5. Communities sind ein wichtiges Stichwort, das gerade rund um Social Media Monitoring gefallen ist. Draussen im Web gibt es in der Regel Communities zu ihren Produkten oder ihrem Marktsegment. Identifizieren Sie diese auf jeden Fall. Es können Gruppen auf Xing oder LinkedIn sein, eigenständige Communities, Kundencommunities, Facebook- oder Google+ Gruppen und Kreise. Diese Communities sind aus vielerlei Gründen für Sie interessant. Sind es externe, nicht von Ihnen betriebene, eigenständige Communities, so können Sie verfolgen, was in ihrem Marktsegment gerade diskutiert wird, ein Netzwerk mit Experten und Influencern knüpfen und vielleicht sogar Leads und Projekte identifizieren. Denken Sie darüber nach, den für Sie wichtigsten Communities einen Paten aus Ihrem Hause zuzuordnen, der dort auch Ihr Sprachrohr ist.

Neben den externen Communities im Markt sind natürlich die Communities von besonderem Interesse, die Sie und Ihre Produkte direkt betreffen. Diese sind für sie besonders wertvoll, sollten gezielt aufgebaut und betreut werden. An diesem Punkt ist vielleicht genau der richtige Zeitpunkt, um einen kleinen Exkurs zum Thema unzufriedene Kunden äussern sich über soziale Kanäle zu führen. Sie müssen sich eines gegenwärtig sein: Im sozialen Zeitalter kann Kritik an Ihrem Unternehmen und Ihren Produkten nicht mehr gedeckelt werden (konnte man eigentlich nie, jetzt aber erst recht nicht mehr). Viele haben Angst vor dem berühmten Shitstorm. Ignorieren hilft nicht. Also monitoren und sachlich-fundiert auf Kritik reagieren. Wenn Fehler gemacht wurden, diese zugestehen und sie ausräumen. Nur das hilft in solchen Fällen. Aber viel zu oft wird diese vermeintliche Angst geschürt, statt gerade auch die Chancen sozialer Kanäle und von Communities zu sehen. Und das führt mich zum nächsten Punkt.

6. Kundencommunities und loyale Kunden, die positiv über Ihr Unternehmen und seine Produkte sprechen, sind im sozialen zeitalter das Allerbeste, was Ihnen passieren kann. Studien belegen, dass sich im B2C- und auch im B2B- Geschäft Ihre Interessenten vor einem Kauf intensiv im Netz schlau machen. Dabei besuchen sie nicht nur Ihre Webseite (das auch), sondern sie schauen vor allem nach Bewertungen und Meinungen zu Ihren Produkten und zu Ihrem Unternehmen. Positive Kommentare von Opinion Leadern und Influencern, loyale Kunden, die gut über Sie sprechen, Kundenreferenzen, eine lebendige Kundencommunity mit reger Diskussion, sind das Beste, was Ihnen heutzutage passieren kann. Dies hat direkten Einfluss auf Ihren Erfolg und Ihre Umsätze. Diese positive Resonanz müssen Sie sich aber verdienen. Deshalb redet man auch von Earned Media. Kundencommunities sind ein wesentlicher Pfeiler, um gute “Presse” zu bekommen. Gar nicht davon zu reden, welche Chancen Ihnen Kundencommunities im Bereich Produktweiterentwicklung und sich selbst helfenden Kunden – Stichwort Customer Self Service Communities – bieten.

Zufriedene Kunden, die über einen reden, sind Gold wert. Daneben sollten Sie sicherstellen, dass Sie die wichtigsten Influencer in Ihrem Marktsegement regelmässig briefen. Das sind heute nicht mehr nur die gewohnten Journalisten und Analysten. Sie müssen hier unterdessen weiter gehen und beispielsweise einflussreiche Blogger ebenfalls erreichen. Solche Influencer finden Sie übrigens quasi als Abfallprodukt über Ihr Social Media Monitoring. Laden Sie diese Influencer zu Ihren Veranstaltungen ein, briefen Sie sie genau wie Journalisten und Analysten. Blogbeiträge und positive Erwähnungen in den sozialen Kanälen sind Gold für Sie wert: Word-of-Mouth-Marketing.

7. Au weia, wie soll ich all das schaffen. Dazu fehlen mir die Ressourcen. Das werden Sie sich vielleicht jetzt fragen. Und es ist eine berechtigte Frage, gerade im Umfeld von Social Media Marketing. Aus meiner Sicht haben Sie neben dem systematischen Ansatz nur eine Chance: Binden Sie Ihre Kollegen und Mitarbeiter gerade im Bereich Social Media ein und machen Sie diese zu Markenbotschaftern. Warum soll sich der Vertriebler oder Vertriebsleiter eines Produktes oder einer Produktlinie nicht für eine Community auf Xing verantwortlich fühlen, in der es um seinen Bereich geht? Bilden Sie Ihre Leute auf Social Media aus und ermutigen Sie sie, als Markenbotschafter aktiv zu sein. Unser oberster Marketingchef in der IBM hat einmal auf einer Konferenz gesagte, er wolle möglichst viele IBMer draussen in den sozialen Kanälen haben, die unsere Werte, Produkte, Lösungen und damit auch unser Unternehmen repräsentieren. Denken Sie einmal über die Möglichkeiten nach – Stichwort Word-of-Mouth. Klar ist natürlich auch, dass ich meine Mitarbeiter entsprechend trainieren muss, damit sie sich möglichst sicher fühlen. Und klar muss auch sein, dass Sie Ihnen ein gewisses Vertrauen entgegenbringen müssen.

8. Ich  mag es eigentlich nicht schreiben, aber es ist leider wichtig. Viele Recherchen im Netz laufen über Google. Deshalb sollten Sie alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um zu Search Engine Optimization zu betreiben, auf Ihrer eigenen Webseite, aber auch darüber hinaus. Und denken Sie daran, wie wichtig in diesem Zusammenhang gerade auch Word-of-Mouth Marketing und Earned Media sind. Die Kunden suchen vor allen nach unabhängigen Bewertungen und Meinungen zu Ihnen und Ihren Produkten.

9. Und dann ein weiteres Lieblingsthema: E-Mail und E-Mail Newsletter. Gerade in den vergangenen Jahren war E-Mail Marketing die Geheimwaffe des digitalen Marketings. Und es gibt weiter genug Experten, die vehement E-Mail Newsletter verfechten und auf deren Öffnungsraten verweisen. Sie sehen E-Mail als deutlich effizienter an als Social Media. Um es vorweg zu nehmen: E-Mail Newsletter werden weiter Bedeutung haben, aber sie verlieren an Relevanz.  Denn in den vergangenen Jahren haben wir sie über Gebühr benutzt , haben unsere Empfänger mit irrelevanten Werbe-SPAM voll gemüllt. Ich persönlich bestelle unterdessen nahezu alle E-Mail Newsletter und Werbe-E-Mails konsequent ab. weil sie nur nerven und kaum Mehrwert bieten. Es gibt einige wenige Ausnahmen: Das sind die Newsletter, die mir relevante Informationen und Inhalte liefern. Qualität und keinen SPAM.

10. Schließlich aus meiner Sicht das A und O im Marketing: Integrieren Sie Ihre Taktiken. Zu oft laufen Veranstaltungen, E-Mail-Promotionen, Social Media-Strategie und die anderen Marketingtaktiken nebeneinander her, statt miteinander integriert zu sein. Um es klar zu sagen: Es geht um die Integration digitaler und “konventioneller” Taktiken. Die bewährte Veranstaltung muss mit den digitalen Taktiken zusammenspielen. Nur so wird der volle Effekt Ihrer Kampagnen erreicht. Wir sprechen vom berühmten Marketingmix, der stimmen muss.

Zu diesem Marketingmix gehören noch viele andere Taktiken – Online- und Fernsehwerbung, Web Content Syndication, “normale” Mailings  und so weiter. Die Kunst des guten Marketiers ist es, diese verschiedenen Massnahmen zu orchestrieren. Er ist der Dirigent, der kleine oder grosse Karajan, der hoffentlich virtuos das Beste aus allen Mitgliedern seines Orchesters heraus holt und die Instrumente gemäss des Musikstückes, das er spielen will, einsetzt. Dann klappt das auch mit den Zuhörern und den “Standing Ovations”.


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